Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat zum Start der Bundesliga die Herausforderungen bei der Weiterentwicklung des Frauenfußballs hervorgehoben. Nach der erfolgreichen EM in England habe man zwar "die größte Chance, darauf aufzubauen", sagte die 54-Jährige am Freitag beim DFB-Forum "FF27 Frauen im Fußball" in Frankfurt/Main. Allerdings betonte sie auch: "Wir haben wirklich noch ganz viel zu tun."
Das Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister Bayern München am Freitagabend im Frankfurter WM-Stadion bezeichnete sie als "genau das richtige Signal". Zudem habe man mit dem Finaleinzug und dem zweiten Platz bei der EM "sportlich eine Basis mit der Nationalmannschaft geschaffen", sagte Voss-Tecklenburg: "Jetzt müssen wir nachhaltig dranbleiben, jetzt müssen wir hartnäckig bleiben."
Auf die Debatte um eine gleiche Bezahlung für Frauen- und Männerteams blickt die Bundestrainerin allerdings weiter kritisch. Die Diskussion um "Equal Pay" sei ihr "viel zu viel, weil es einfach nicht differenziert genug ist, weil wir es ganz anders angucken müssen", sagte sie. Stattdessen hob sie als Ziel erneut zunächst "Equal Play" hervor.
Auch aus Sicht von Nadine Keßler, Leiterin der UEFA-Abteilung Frauenfußball, wartet trotz der EM-Euphorie noch viel Arbeit. Die Begeisterung sei auch in anderen Ländern "übergeschwappt", betonte die frühere Weltfußballerin, stellte aber zudem klar: "Wir müssen jeden Tag irgendetwas tun, damit die Aufmerksamkeit da bleibt." Es sei "am wichtigsten, nicht nur zu reden, sondern zu glauben und zu tun".
(sid)
Argentinien wird nicht an der EURO 2000 teilnehmen, weil sie aus Südamerika sind.
— Kevin Keegan, Nationaltrainer England, vor der EURO 2000 in Belgien und den Niederlanden.