Als historische Aufgabe hat die ehemalige Bundesliga-Trainerin Monika Staab ihr Engagement als Cheftrainerin der ersten Frauenfußball-Nationalmannschaft Saudi-Arabiens bezeichnet.
In einem Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes sagte die 62-Jährige, der Frauenfußball sei im Verband voll akzeptiert. «Trotzdem bin ich selbst gespannt: Wenn ich ein vergleichbares Engagement bei einem Verband in Europa angenommen hätte, hätte ich ungefähr gewusst, was mich erwartet. Hier ist das nicht der Fall. Das macht auch den Reiz aus», sagte Staab.
Am 1. September beginnt das Engagement. Eine erste Aufgabe werde sein, das Spiel elf gegen elf einzuführen. In Saudi-Arabien spielen Frauen derzeit noch in Neuner-Mannschaften. Die Ansprüche müsse sie herunterfahren, sagte die frühere Trainerin des 1. FFC Frankfurt, die 2007 für einige Monate die Frauen-Nationalelf des benachbarten Golf-Königreichs Bahrain übernommen hatte. Von 2013 bis Ende 2014 war sie Coach der Frauen-Nationalmannschaft des Emirats Katar.
Technisch-taktisch gebe es im Grunde keine Vorbildung. «Einige können ganz gut mit dem Ball umgehen. Das war es aber auch schon. Es gibt viel zu tun, aber wir können schnell riesige Fortschritte machen. Ich sehe großes Potenzial für die dortigen Verhältnisse», sagte Staab.
Das islamisch-konservative Königreich Saudi-Arabien hat in den vergangenen Jahren im Zuge gesellschaftlicher Reformen zahlreiche Regelungen gelockert, die die Rechte der Frauen beschnitten. So dürfen Frauen seit 2018 unter anderem Auto fahren und als Zuschauerinnen zu Fußball-Spielen ins Stadion. Im November nahm die erste Frauen-Liga ihren Betrieb auf.
© dpa-infocom, dpa:210823-99-936948/2
(dpa)
Ich habe nie an unserer Chancenlosigkeit gezweifelt.
— Richard Golz