SGS Essen im Aufschwung – Taktikwechsel als Grund: „Da muss eine Gegenspielerin fliegen“

von marcel.gross15:05 Uhr | 29.01.2023
Foto: Getty Images
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Der Saisonstart verlief nicht so wie ihn sich die SGS Essen vorgestellt hat. Vier Niederlagen und eine Torbilanz von fünf zu 16 nach fünf Spielen haben den Traditionsverein schon früh in prekäre Abstiegsnöte gebracht. Zum Ende der Hinrunde stabilisierten sich die Essenerinnen allerdings. Nun hat Trainer Markus Högner verraten, weshalb seine Mannschaft plötzlich so verbessert ist. 

Endemann profitiert von Taktikwechsel

„Am Anfang waren wir ein bisschen wackelig, da wollten wir aber auch zu viel“, gesteht der Chef-Coach in der „ZDF“-Dokureihe „Auf der Suche nach dem Boom im Frauenfußball – Teil 2“. Damit spricht er das hohe Pressing in den Auswärtsspielen an, was er nun „nicht mehr so machen würde“. Nun stehen die Essenerinnen defensiver und entscheiden situativ, wann sie ins Gegenpressing gehen und wann sie eher die Defensive stabilisieren sollten. 

Eine Spielerin die von dem neuen Spielsystem profitiert ist Vivien Endemann. Durch ihre Geschwindigkeit schafft es das Team nun die Stürmerin in Kontersituationen noch besser in Szene zu setzen. Erkennbar wurde dies beispielsweise im Derby gegen den MSV Duisburg, wo die 21-Jährige mit einem Doppelpack nach Kontern brillieren konnte. „Wir haben alle ein besseres Gefühl, weil wir sicherer stehen“, kommentiert Endemann das neue Spielsystem und ergänzt: „Dann reichen vielleicht auch ein oder zwei Tore mal zum Sieg“. 

Debitzki plötzlich großer Faktor

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Turnaround der Essenerinnen war die Hereinnahme von Julia Debitzki. Aufgrund ihrer Anwesenheit sei das Team „viel stabiler“, meint Höger. „Sie hat halt dieses einfache Spiel was man oft benötigt. Einfach mal einen Ball auf die Tribüne zu hauen, einfach mal eine umzugrätschen, diese Basics“. 

„Da muss es im Zweikampf einfach mal knallen. Da muss halt mal eine Gegenspielerin fliegen“, beschreibt Debitzki ihre Spielweise selbst. Man müsse der Gegenspielerin auf dem Feld „das Gefühl geben: ‚Boah scheiße. Bei der kommst du heute nicht vorbei. Die ist so ekelhaft gerade‘“. Laut der Essenerin müsse die Kontrahentin „kein Bock mehr haben zu zocken“. Eine Spielweise, welche sich in den letzten Partien in dieser Saison bewehrt hat. 





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