Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult erhält nach der Geburt ihrer Zwillinge beim Double-Gewinner VfL Wolfsburg vorerst keine Comeback-Chance. Die 29-Jährige geht nach ihrer anderthalbjährigen Verletzungs- und Babypause nur als Nummer drei hinter der Polin Katarzyna Kiedrzynek und Friederike Abt in die zweite Saisonhälfte, wie Trainer Stephan Lerch am Donnerstag verkündete.
"Die fehlende Spielpraxis ist ein großer Faktor", sagte Lerch vor dem Wiederbeginn nach der Winterpause am Freitag (19.15 Uhr/Eurosport) gegen Turbine Potsdam über seine "extreme Luxussituation". Spielpraxis sollte Schult eigentlich bei der zweiten VfL-Mannschaft in der 2. Bundesliga sammeln, doch da ruhte aufgrund der Coronakrise seit November der Spielbetrieb.
Schult werde weiter daran arbeiten, wieder auf 100 Prozent zu kommen. "Ich schätze sie so ein, dass sie die Situation annimmt und Tag für Tag Druck macht", so Lerch. Die Olympiasiegerin sei zudem "sehr wichtig für die Mannschaft, ihre Führungsqualitäten sind wichtig."
In der Vorbereitung hatte Schult in einem Test des Tabellenzweiten gegen Eintracht Frankfurt vor zwei Wochen ihr erstes Spiel nach 571 Tagen Pause bestritten. "Ich denke, dass ich einen vernünftigen Eindruck mache und natürlich will ich mich anbieten, um wieder in der Bundesliga im Tor zu stehen", hatte sie anschließend erklärt.
Nach der WM 2019 war Schult zunächst an der Schulter operiert worden, dann legte sie eine Babypause ein. Im April letzten Jahres brachte Schult Zwillinge zur Welt und arbeitete seither am Comeback.
(sid)
In ihrer theoretischen Welt mag das vielleicht funktionieren, aber in der praktischen Welt sieht das anders aus. Solange wir die Zusage eines Trainers nicht haben, können wir ja vorher nichts entscheiden.
— Oliver Kahn, Vorstandsmitglied des FC Bayern, zur Frage nach dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel.