Dass in der Fußball-Bundesliga der Frauen keine Männer als Schiedsrichter eingesetzt werden, stößt unter anderem beim FC Bayern München auf Unverständnis.
«Wenn wir es zum aktuellen Zeitpunkt nicht schaffen, ausreichend Qualität und Quantität an Schiedsrichterinnen auf den Platz zu bringen - warum sind wir nicht in der Lage, in der Frauen-Bundesliga die Tore für männliche Schiedsrichter zu öffnen?», sagte Bianca Rech, Frauenfußball-Chefin beim deutschen Meister, in einem Interview des «Kicker». «Wir würden uns wünschen, dass der DFB dieses Thema stärker priorisiert.»
Wolfsburgs Sportdirektor Ralf Kellermann und Bundestrainer Horst Hrubesch stimmten in dem Dreier-Interview zu. «Wir sind die einzige Top-Nation in Europa, die es sich leistet, die Schiedsrichterinnen-Teams nicht mit Männern aufzufüllen. Es geht ja nicht darum, dass beim Top-Spiel der Frauen-Bundesliga ein Mann pfeift», sagte Kellermann. Hrubesch forderte: «Da muss Qualität entscheiden. Ob ich einen Mann oder eine Frau hinstelle, ist egal. Das ist das Gleiche wie bei Trainer- oder Managerposten.»
Dagegen sieht Hrubesch keine Notwendigkeit, den Videobeweis - in der Männer-Bundesliga längst Usus - auch in der Bundesliga der Frauen einzuführen. «Ich denke: aktuell nein», antwortete der 72-Jährige auf eine entsprechende Frage. Kellermann sagte, dass man sich davor nicht verschließen könne: «Aktuell ist es aber eher unrealistisch, weil die infrastrukturellen Voraussetzungen nicht in allen Stadien gegeben sind und zum anderen das geschulte Personal fehlt.»(dpa)
Weisweiler ist der beste Trainer, den man sich wünschen kann. Aber wir kommen immer wieder an den Punkt, wo ein Arrangement nicht mehr möglich ist, da helfen auch keine Versöhnungsbierchen mehr.
— Günter Netzer