Australiens Fußballerinnen haben das Trostpflaster Bronzemedaille zum Abschluss der Heim-WM verpasst. Die Matildas um Superstar Sam Kerr mussten sich im kleinen Finale gegen Schweden mit 0:2 (0:1) geschlagen geben und bleiben zum Ende einer mitreißenden Traumreise ohne Medaille.
Donnerstag, 20.07.2023
Fridolina Rolfö, Champions-League-Siegerin mit dem FC Barcelona, sorgte per Foulelfmeter (30.) für die Führung in Brisbane, Kapitänin Kosovare Asllani (62.) brachte die Entscheidung. Schweden belegte zum vierten Mal Platz drei bei neun Endrundenteilnahmen. Australien hatte erstmals die Vorschlussrunde bei einer WM erreicht.
Australiens WM-Heldinnen, die während des Turniers eine riesige Euphorie im Land ausgelöst hatten, wollten nach dem enttäuschenden Aus im Halbfinale gegen Englands Europameisterinnen (1:3) unbedingt Platz drei erreichen, um "wirklich ein Vermächtnis zu hinterlassen" (Kerr). Doch auch die Schwedinnen, mit großen Ambitionen nach Down Under geflogen, hatten nach dem knappen 1:2 gegen Spanien etwas gutzumachen.
Die Skandinavierinnen erwischten vor 49.461 Zuschauenden dann auch den besseren Start, bereits in der ersten Minute prüfte Stina Blackstenius vom FC Arsenal Mackenzie Arnold im australischen Tor. Überhaupt blieb Schweden in der Anfangsphase das gefährlichere Team, es dauerte bis zur 18. Minute, ehe die Gastgeberinnen durch Hayley Raso zum ersten Torabschluss kamen.
Die anschließend mutiger auftretenden Matildas wurden in der 28. Minute jäh geschockt. Nachdem Blackstenius im australischen Strafraum zu Boden gegangen war, entschied Schiedsrichterin Cheryl Foster aus Wales nach Ansicht der Videobilder auf Strafstoß, Rolfö schloss sicher vom Punkt ab.
In der Folge rannte Australien vergeblich an, Kerrs Gewaltschuss mit dem Pausenpfiff geriet zu zentral und stellte ebenso kein Problem für Torhüterin Zecira Musovic dar, wie der Abschluss aus kurzer Distanz durch Clare Hunt (70.). Nach Asllanis Traumtor von der Strafraumkante konzentrierte Schweden sich auf die Verteidigung und setzte gelegentliche Konter.
Am Sonntag (12.00 Uhr MESZ/ZDF) stehen sich im Finale in Sydney die Finaldebütanten England und Spanien gegenüber.
(sid)
Neun Spieler sind manchmal besser als elf.
— Jürgen Gelsdorf