Die internationale Presse hat mit großem Erstaunen, aber auch mit bissigen Quervergleichen zur Männer-Krise auf das WM-Debakel der deutschen Fußballerinnen in Australien reagiert. "Was heißt Deja-vu auf Deutsch?", fragte Südkoreas JoongAng in Anspielung auf das blamable Vorrunden-Aus der DFB-Männer 2018 in Russland. Damals traf der Titelverteidiger im letzten Gruppenspiel ebenfalls auf Südkorea und schied nach einem 0:2 aus.
Donnerstag, 03.08.2023
Das Blatt The Australien im Co-Gastgeberland schrieb nach dem für Deutschlands Fußballerinnen historischen Sturz in der Gruppenphase von einem "WM-Schocker". Der Sydney Morning Herald bezeichnete das Ausscheiden des zweimaligen Weltmeisters sogar als einen "der größten Schocks in der Geschichte des Turniers".
Geht es nach der französischen L'Equipe hat Deutschland nach dem 1:1 (1:1) in Brisbane seinen Nimbus als Fußball-Großmacht endgültig verloren. "Ein Fiasko, das das Land betrübt. (...) Der berühmte Ausspruch des englischen Ex-Stürmers Gary Lineker: 'Fußball ist ein einfacher Sport: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball hinterher und am Ende gewinnt Deutschland', scheint mittlerweile veraltet zu sein", lautete das Fazit.
Ähnlich sehen es die Nachbarn in der Schweiz. "Der deutsche Fußball ist nur noch ein Scheinriese", befand der Tagesanzeiger, die Neue Zürcher Zeitung kommt zu dem Schluss: "Die deutsche Fußball-Krise ist perfekt." Der Daily Telegraph aus Australien sieht nun allgemein viel Arbeit auf den Deutschen Fußball-Bund zukommen, da "ernsthafte Fragen zu systemischen Problemen im deutschen Fußball" aufgeworfen worden seien.
(sid)
Unsere Fans müssen fünf Bier getrunken haben, um unser Gekicke auswärts zu ertragen.
— Alexander Schur