Der frühere Weltklasse-Torhüter Oliver Kahn hat offenbar Interesse an einer Übernahme des abgestürzten Traditionsclubs Girondins Bordeaux. Wie die französische Zeitung «Sud Ouest» berichtet, soll der frühere Olympique-Marseille-Boss Jacques-Henri Eyraud im Namen von Kahn erste Kontakte zu Girondins-Besitzer Gérard Lopez im Dezember geknüpft haben. Der erste Austausch sei positiv gewesen, konkret sei die Angelegenheit aber noch nicht.
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«Die Gespräche über einen möglichen Einstieg bei Girondins de Bordeaux befinden sich im Anfangsstadium. Mehr gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen», sagte Kahn der «Bild»-Zeitung und bestätigte entsprechende Überlegungen.
19 Monate nach seinem Abschied als Vorstandschef beim FC Bayern wäre es für Kahn ein überraschendes Comeback im Fußball. In Bordeaux müsste der 55-Jährige aber Aufbauarbeit betreiben. Der sechsmalige französische Meister, der 1996 noch mit Spielern wie Zinédine Zidane und Bixente Lizarazu das UEFA-Cup-Finale gegen den FC Bayern mit Kahn im Tor verloren hatte, musste nach einer Insolvenz im Sommer den Zwangsabstieg in die viertklassige National 2 antreten. Dort liegt der Verein, auf den Schulden von mehr als 100 Millionen Euro lasten, auf dem vierten Platz.
Kahn an Investment interessiert
Kahn hatte im Sommer bereits signalisiert, an einem Club-Investement interessiert zu sein. «In den Fußball zu investieren, ist etwas anderes als in einen Schraubenhersteller. Im Fußball geht es um Kultur, Identität, Gemeinschaft. Wenn alles zusammenpasst, kann ich mir das sehr gut vorstellen», sagte der Vize-Weltmeister von 2002 dem «Kicker».
Girondins-Boss Lopez sucht seit geraumer Zeit Investoren, um den Traditionsclub zu retten. Am 21. Januar steht ein weiterer Termin vor dem Handelsgericht in Bordeaux auf dem Programm, wo es um die Zukunft des Vereins geht. Im schlimmsten Fall droht eine gerichtliche Liquidation.