Das französische Sportministerium hat eine Untersuchung gegen Noel Le Graet, den Präsidenten des Fußballverbandes FFF, eingeleitet. Der 80-Jährige soll dem Magazin So Foot zufolge Textnachrichten mit sexuellen Anspielungen an Mitarbeiterinnen des Verbandes verschickt haben. Mehrere Frauen sollen ihren Job bei der FFF aufgegeben haben, weil sie sich belästigt fühlten, heißt es in einem Bericht des Blattes vom 8. September.
Le Graet kündigte am Freitag nach einem Treffen mit Sportministerin Amelie Oudea-Castera seine Kooperation an. Er weist die Vorwürfe von sich und will eine Verleumdungsklage gegen So Foot anstrengen. Er habe "überhaupt nicht die Absicht", sein Amt aufzugeben, das er seit 2011 inne hat, versicherte er der Fachzeitung L'Equipe. Le Graet ist bis 2024 gewählt.
Der Fall hat auch Auswirkungen auf die Nationalmannschaft, die in rund zwei Monaten ihren Titel bei der WM in Katar erfolgreich verteidigen will. Trainer Didier Deschamps wird eine gewisse Nähe zu Le Graet nachgesagt. Die Unruhe sei "nicht ideal", meinte der Weltmeister-Coach, "aber ich konzentriere mich auf das, was auf dem Platz passiert".
(sid)
Die Bayern haben nicht so viel Druck entwickeln können, wie wir uns das eigentlich erhofft hatten.
— Andreas Möller, Schalke 04, nach einem 3:1 beim FC Bayern München.