Kovac, Volland, Nübel – Der Fehlstart der AS Monaco in Zahlen

von Carsten Germann10:54 Uhr | 22.09.2021
Foto: Imago

Trainer Niko Kovac (49) hat bei der AS Monaco in der Ligue 1 und international in seiner zweiten Saison mehr Schwierigkeiten als erwartet. Vor dem Ligue-1-Spiel am Mittwoch gegen den Tabellenvorletzten AS St. Etienne steht der Ex-Bayern-Coach und Double-Sieger von 2019 unter Zugzwang.

Die Mannschaft aus dem Fürstentum, die bereits seit zehn Jahren von dem russischen Oligarchen Dmitri Rybolovlev (54) finanziell alimentiert wird, steht nach dem 2:2 im Cote-d’Azur-Derby bei OGC Nizza auf Rang 14 in der französischen Ligue 1. Fünf Punkte aus den ersten sechs Liga-Spielen sind eine Ausbeute, die, wie das Kicker-Sportmagazin am vergangenen schon vor dem Auswärtsspiel in Nizza titelte, für „Frust im Fürstentum“ sorgen.

Die Zahlen zur Kovac-Krise

Oder anders: Im Sakko nach Monaco – und als Sieger nach Hause. Das gilt für die Heimbilanz der Monegassen! Die stolze AS Monaco ist das schlechteste Heimteam der Ligue 1. Nur ein einziger Punkt im Stade Louis II. Das sind „Stand jetzt“, wie Niko Kovac es selbst in seinem berühmten Statement zum Wechsel von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern München sagte, satte sechs Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Damals war ASM nach sechs Spieltagen mit zwei Heimsiegen und einem Remis in der Spitzengruppe.

Volland und Ben Yedder mit Tor-Flaute

Die Probleme für die Kovac-Elf begannen im Prinzip mit der verpassten Champions-League-Teilnahme. Ende August scheiterte Monaco in der Qualifikationsrunde überraschend mit 0:1 und 2:2 nach Verlängerung an Schachtjor Donezk. Die Kovac-Krise in Monaco ist auch die Flaute seiner deutschen Spieler. Nationalspieler Kevin Volland (29) ist in der Ligue 1 noch ohne Torerfolg. Nur zum Vergleich: Der ehemalige Leverkusener steuerte im letzten Jahr 16 Saisontore und acht Vorlagen zum Gesamt-Erfolg der AS Monaco (Rand drei und CL-Qualifikation) bei. Volland erlebte – wie sein kongenialer Sturmpartner Wissam Ben Yedder (31) – eine enttäuschende Europameisterschaft. Beide Stürmer blieben nach dem Ende des Sommers hinter den Erwartungen zurück. Volland ist in der Ligue 1 noch komplett blank. Ben Yedder traf bislang nur ein Mal. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres stand Volland zwar ebenfalls bei null Saisontoren, aber der französische Nationalspieler Ben Yedder (20 Ligue-1-Tore gesamt) hatte da bereits drei Mal genetzt. Dass aktuell mit Sofiane Diop (21) ein Mittelfeldspieler bester Torschütze ist, sagt vieles aus. Denn: Monaco stellt mit fünf eigenen Toren die zweitschwächste Offensive der Ligue 1. Nur Stade Rennes, letztes Jahr noch in der Champions League, zeigte sich vor dem gegnerischen Tor noch sparsamer (drei Treffer).

Monaco: Bayern-Leihgabe bringt keine Stabilität

Mit dem für zwei Spielzeiten vom FC Bayern München ausgeliehenen Torhüter Alexander Nübel (24) erhoffte man sich an der Cote d‘ Azur mehr defensive Stabilität. Die konnte der Ex-Schalker, der in München nur vier Pflichtspiele bestritt, bislang noch nicht geben. In seiner letzten Saison als Stammkeeper des FC Schalke 04 stand Nübel nach sechs absolvierten Liga-Spielen bei sechs Gegentreffern, davon allein drei im ersten Heimspiel gegen seinen späteren Arbeitgeber FC Bayern (0:3) am 24. August 2019.

Nübel hat nun in sechs Spielen in der Ligue 1 neun Gegentore hinnehmen müssen. Wettbewerb übergreifend blieb er nur in zwei Partien unbezwungen – und nahm insgesamt 12 Gegentreffer hin. „Er ging mehrfach große Risiken bei Abwürfen und Dribblings ein und war an Gegentoren beteiligt“, stellte ihm Frankreich-Experte Laurent Maltret im Kicker-Sportmagazin am 16. September 2021 kein gutes Zwischenzeugnis aus. 



Ich werde dem Verein solange dienen bis ich nicht mehr atmen kann.

— Uli Hoeneß