Thilo Kehrer spielt seit knapp zwei Jahren in Frankreich. Dort trägt er das Trikot von Paris Saint-Germain. Zuvor lief der Abwehrspieler für den FC Schalke 04 in der Bundesliga auf und durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften der Königsblauen, ehe er 2016 sein Debüt in der Bundesliga feierte. Weitere 44 mal lief Thilo Kehrer für Schalke auf, 2018 folgte der Wechsel nach Paris. 37 Millionen Euro zahlte der Hauptstadtklub für den gebürtigen Tübinger. Meist zählte er zum Stammpersonal, kleinere Verletzungen verhinderten jedoch mehr Spielanteile. In der laufenden Saison kämpft sich der 23-Jährige, nach einer langwierigen Fußverletzung, langsam zurück in die Startelf des französischen Meisters. Die mögliche Teilnahme an der Europameisterschaft ist dabei ein besonderer Motivationsschub, wie er im Interview mit „Socrates“ bestätigt.
Thilo Kehrer
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Ligue 1
Im September 2018 debütierte Thilo Kehrer für die deutsche Nationalmannschaft. Sechs weitere Länderspiele folgten. Die mittlerweile verschobene Europameisterschaft hat er fest im Blick. „Dabei zu sein, ist ganz klar mein Ziel. Ich bin seit wenigen Wochen wieder komplett fit und schmerzfrei, arbeite jeden Tag so hart, wie es nur geht. Am Ende muss ich hoffen, dass der Bundestrainer sich für mich entscheidet“, so der Verteidiger. Vor seiner Zeit als Teil „Der Mannschaft“ war der ehemalige Schalker auch in der U21 aktiv. Dort spielte er gemeinsam mit Jordan Torunarigha, der zuletzt Ziel rassistischer Anfeindungen wurde. Für Kehrer „ein zunehmendes Problem der Gesellschaft.“ Er selbst sah sich „bis jetzt eher wenig“ mit Rassismus konfrontiert hat aber eine klare Haltung dazu. „Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben nichts in der Gesellschaft zu suchen. Nicht in Deutschland, nicht irgendwo anders in der Welt.“ Mit solch klarer Haltung möchte er als Vorbild dienen.
Fußballer wie der 23-Jährige stehen medial im Fokus der Öffentlichkeit. Last zum einen, jedoch auch die Möglichkeit positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. „Viele junge Menschen schauen darauf, wie ich meine Privatsphäre gestalte, wie ich zu bestimmten Themen stehe. Da muss man ein Gefühl für Werte und Botschaften haben, besonders neben dem Platz“, so Kehrer. Ihm ist wichtig, „dass Menschen, die die Power haben, mit ihren Aussagen öffentlich ein Zeichen zu setzen, das auch tun.“ Es wäre schön, wenn sein Appell an die Gesellschaft Gehör findet.
(fussballeck)
Ich konnte ihm doch nicht schon wieder Rot geben...
— Schiedsrichter Bernd Heynemann, Magdeburg, auch Nachfrage eines Journalisten nach einer gelben Karte an Jens Lehmann