Am 3. August 2017 sorgte Paris St.-Germain für ein Transfer-Beben und verpflichtete den damals 25-jährigen Brasilianer Neymar für die Weltrekord-Summe von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona. Ein Transfer, der die Fußballwelt veränderte. Dieser Rekord hat nach wie vor Bestand, aber war Neymar diesen Betrag wert? Der Faktencheck von Fussballdaten.de.
„Bald könnte der noch immer teuerster Fußballer der Welt in der französischen Hauptstadt Geschichte sein“, mutmaßte die Wiener Kronen-Zeitung (Freitag-Ausgabe), „denn trotz seiner unbestrittenen Qualität war der Brasilianer ein großes Sorgenkind.“
Stimmt das? Die Leistungsdaten des 119-maligen Nationalspieler Brasiliens stützen diese Aussage.
Seit seiner Ankunft in Paris hat Neymar nicht einmal die Hälfte aller Partien in der Ligue 1 gemacht. Sein kolportiertes Jahresgehalt in Paris, fürstlich mäzeniert durch ein Konsortium aus Katar um den mächtigen Präsidenten Nasser Al-Khelaifi, soll bei 40 Millionen Euro liegen. Neymars Leistungen erreichten allerdings nie die Intensität seiner Zeit in Barcelona.
Mit 19 Ligue-1-Toren in 20 Spielen führte er sich 2017/2018 ins Star-Ensemble von PSG ein. In der Champions League traf er in 7 Auftritten 6-mal. Das war zusammen mit der Saison 2020/2021 in der „Königsklasse“ sein in der Tat bester Wert, anders als beim FC Barcelona kam Neymar nie auf eine zweitstellige Tor-Anzahl im Wettbewerb. Zum Vergleich: 2014/2015 hatte er mit 10 Treffern zum bislang letzten Champions-League-Triumph der Katalanen (3:1 gegen Juventus Turin in Berlin) beigetragen.
2019 und 2022 bekamen ihn die kritischen Fans von PSG in der CL nur 6-mal zu sehen, damit liegt der Olympiasieger von 2016 weit unter seinen Einsatzzeiten bei „Barca“, wo er nie weniger als 9 Champions-League-Spiele machte.
Noch trister sieht seine Bilanz in der französischen Ligue 1 aus. 22 Spiele sind in der französischen Liga 2021/2002 sein Bestwert, das macht immer noch eine Ausfallzeit von 16 Spielen.
92-mal gehörte Neymar da Silva Santos Júnior (Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich) zum Kader von PSG, 88-mal stand er dabei in der Startelf von Trainern wie Carlo Ancelotti, Thomas Tuchel oder Mauricio Pochettino. Aber: Er verpasste verletzungsbedingt auch 70 Ligue-1-Spiele, 102 Pflichtspiele stand er durch Blessuren (u. a. Mittelfußbruch) und andere Kunstpausen nicht zur Verfügung. Das ist sicher nicht die Spiel-Anzahl, die sich die Macher aus Katar erhofft hatten. Auch den avisierten Champions-League-Titel konnte Neymar nicht nach Paris holen. 2020 stoppte Bayern München im Finale von Lissabon (1:0) diese Mission, 2022 war schon im Achtelfinale Schluss. Trotz Neymar.
Neymars Vertrag läuft 2023 aus, dass man ihn in Paris loswerden will, pfeifen die Piaf-Spatzen schon von den Dächern. Bleibt er, erhöht sich seine Vertragslaufzeit automatisch bis 2027.
Nein, ich freue mich! Was erwarten Sie denn als Antwort?
— Erich Ribbeck, Trainer des FC Bayern, bei SAT 1 nach einem 2:4 beim KSC am 32. Spieltag,.