Im Sakko nach Monaco – und am Ende Abschied durch die kalte Küche! Auch im Fußball-Fürstentum Monaco haben Trainer keinen leichten Stand. Das musste auch Ex-Bayern-Coach Niko Kovac (50) erleben. Er wurde am Donnerstagabend entlassen. Trotz guter Zahlen.
Der frühere Erfolgstrainer von Bayern München (Double-Sieger 2019) und Eintracht Frankfurt (DFB-Pokalgewinner 2018) hatte am 19. Juli 2020 in Monaco übernommen und in 74 Spielen betreut. Sein letztes Spiel war ein 2:1-Sieg gegen Stade Rennes am 22. Dezember 2021. Monaco steht in der Tabelle der Ligue 1 bei nur vier Zählern Rückstand auf die Champions-League-Ränge auf Platz sechs.
Wie fällt Kovacs Bilanz im Vergleich zu den anderen Trainern, die seit 2011 in Monaco mindestens 20 Spiele lang arbeiten bzw. dank fürstlicher Genehmigung bzw. dank des Wohlwollens der russischen Klub-Eigentümer dort arbeiten durften? Acht Trainer in zehn Jahren sind eine ambitionierte Schlagzahl.
Kovacs Vorgänger hielt sich nur 13 Spiele
Kovacs Ausbeute ist mit 1,95 Punkten pro Spiel gut, aber für die hohen Ansprüche in Monaco offenbar nicht gut genug. Seinen Vorgänger, den glücklosen Robert Moreno, müssen wir aus der Wertung nehmen, da er nur 13 Spiele absolvierte.
Der Venezolaner Leonardo Jardim hat AS insgesamt 37-mal betreut und auch nur 1,41 Punkte im Schnitt geholt. Besser – und fast gleichauf mit Kovac – war Jardim in seiner ersten Amtszeit von 2014 bis 2018. 1,85 Punkte pro Spiel und vor allem: Französischer Meister 2017 – mit 95 Punkten und mit einem gewissen Kylian Mbappé im Team…
Vor Jardim setzte der „Nearly Man“, Claudio Ranieri, von 2012 bis 2014 die Maßstäbe im Stade Louis II. 86 Spiele und 2,06 Punkte im Schnitt. Sein Vorgänger, der ehemalige Milan-Star Marco Simone, der Mann, der im Champions-League-Finale 1995 in Wien die weißen Fußballschuhe ins Requisitengemälde einführte, war weniger erfolgreich. 33 Spiele für den Italiener bei 1,45 Punkten.
25,5 Millionen Euro für 0,95 Punkte pro Spiel
Aber er machte es weitaus besser als der am 10. Januar 2011 ins Amt gekommene Laurent Banide (2. Amtszeit nach 2006/2007). Der Franzose holte nur 1,12 Punkte – und war nach 26 Spielen weg.
Komplett unter dem Radar aber flog in Monaco ein Weltmeister. Auch das französische Fußball-Idol Thierry Henry (44) kam mit hohen Erwartungen und natürlich auch im Sakko nach Monaco. Henry blieb gerade mal 102 Tage und hinterließ mit 0,95 Punkten aus 20 Spielen den schlechtesten Eindruck aller AS-Trainer seit 2011. Die mehr als üppige Abfindung von 25,5 Millionen Euro nahm der Weltmeister von 1998 aber gerne mit…
Es gibt nichts Schöneres, als über Kritiker zu siegen!
— Bruno Labbadia, FC Bayern, nach einem 2:0 gegen Bayer Uerdingen. Chefkritiker Paul Breitner hatte ihn zuvor einen ,,Blender" genannt.