„Le Classique“ – Dank Katar-Kohle ein Fall für PSG

von Carsten Germann08:30 Uhr | 18.10.2022
Foto: Imago

„El Clasico“ in Spanien ging am Sonntagnachmittag an Real Madrid (3:1 gegen den FC Barcelona), in Frankreich entschied PSG gegen Olympique Marseille „Le Classique“ am späten Sonntagabend für sich – 1:0. Paris baute seine fantastische Bilanz gegen „OM“ weiter aus.

„Marseille muss aufpassen, dass sie nicht schon wieder schnell den Anschluss an PSG verlieren“, mahnte Frankreich-Experte Alexis Menuge während der Partie bei DAZN. Das Star-Ensemble aus Paris brachte mit dem 1:0 (Torschütze: Neymar) bereits 6 Punkte zwischen sich und „OM“.

Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr betrug der Pariser Vorsprung auf die Mannschaft aus Südfrankreich allerdings schon 9, am Ende 15 Zähler. Wirklich trösten wird das in Marseille aber niemanden.

„Le Classique“ ist zwar das wichtigste Spiel im französischen Liga-Fußball, doch es ist schon lange kein Duell mehr mit Chancengleichheit.

890 vs. 350 Mio. Euro

Der Marktwert von PSG von 890 Millionen Euro ist um mehr als 600 Mio. höher als der des Kontrahenten aus Marseille (350 Mio. Euro). Teuerster Spieler beim einzigen französischen Champions-League-Sieger ist Ex-Bundesligaprofi Matteo Guendouzi (25) mit einem Marktwert von 25 Mio. Euro (Quelle: Transfermarkt.de).

Mit der Übernahme des französischen Hauptstadtklubs durch die Qatar Sports Investments (QSI) im Sommer 2012 verschoben sich die Parameter im Land des Weltmeisters. Die Eigentümer aus Katar rüsteten den Verein mit scheinbar unbegrenzten Summen auf, Höhepunkt dieser Transfer-Offensive war 2017 die Verpflichtung des Brasilianers Neymar (30) für 222 Mio. Euro vom FC Barcelona.

21 aus 24

  • Nur gegen den inzwischen auf den vorletzten Tabellenplatz der französischen Ligue 2 abgestürzten Co-Rekordmeister AS St. Etienne (22 Siege) gewann Paris in diesem Zeitraum noch häufiger als gegen Marseille.
  • In der QSI-Ära gingen Wettbewerb übergreifend 21 von 27 Spielen an PSG, bei 4 Unentschieden und nur 2 Niederlagen. Das letzte Mal, dass bei „Le Classique“ auf Seiten der „Marseillaise“ gejubelt werden durfte, war am 13. September 2020. Damals gewann Olympique Marseille in der Ligue 1 durch ein Tor von Florian Thauvin mit 1:0 in Paris.
  • Seitdem gewann Paris 4 der letzten 5 Duelle. Mon Dieu! 


Irgendwann ist das Fass voll.

— Nationalspieler Timo Werner nach zwei Toren in Nordmazedonien und der zuvor an seiner Person geäußerten Kritik.