Im Flashback Friday blickt das Portal Fussballdaten.de auf historische Zahlen der Bundesliga – und bringt die besten Sprüche. Dieses Mal: 55 Jahre Deutsche Meisterschaft mit dem 1.FC Nürnberg. Der einzige Titelgewinn für den FCN hatte auf dem Platz und vor allem verbal seine Eigenheiten.
Heinz Strehl
•Angriff•Deutschland
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Dafür sorgte vor allem er: Max Merkel („Die Peitsche“ / † 2006), der österreichische Trainer der Nürnberger. Der Wiener war Motivator, Schleifer und Sprücheklopfer in einer Person.
„Ich frage mich, ob die Bundesliga 2018 solch einen noch gebrauchen könnte“, schrieb Alfred Draxler („Franz, du musst das jetzt machen“) zum 100. Geburtstag von Max Merkel am 7. Dezember 2018 in BILD, „Natürlich! Wie er ein großartiger Trainer war und nach Schlusspfiff würde kein Zuschauer abschalten. Die ganze Fußball-Nation würde fieberhaft auf das Interview mit Max Merkel warten.“
Mit Sicherheit. Max Merkel war in den 1960er-Jahren der Star-Trainer der Liga. Später waren seine Kolumnen „Max Merkel testet die Bundesliga“ mindestens genauso schräg wie seine eigenartigen Methoden. Merkel: „Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war´s mir wurscht. Da hab I g´sagt: Sauft´s weiter.“
Noch besser: „Spieler vertragen kein Lob, sie müssen täglich die Peitsche im Nacken spüren.“ Und praktisch kein Gegner kam ohne Merkel-Spruch davon: „Kaiserslautern war nie was Angenehmes. Weder dort zu spielen noch die Anfahrt mit dem Zug von München oder Gelsenkirchen aus.“
Über sich selbst sagte Max Merkel: „Keine mag mich – und alle wollen mich haben.“ Auch Atlético Madrid wollte ihn 1971 – um ihn 1973 zu feuern. „Spanien“, philosophierte Merkel danach, „wäre schön, wenn es dort nicht so viele Spanier gäbe.“
Seine Nürnberger ließ Max Merkel drei Mal am Tag trainieren: „Die Zuschauer werden sich die Augen reiben, wenn sie euch sehen.“ Stimmt.
Wir brauchen Stars wie Möller oder Chapuisat aus Dortmund. Ich sage nicht, dass wir beide holen, beide sind ja zur Zeit nicht frei, aber ich will damit einfach ein Zeichen setzen.
— Robert Schwan, Aufsichtsratschef von Aufsteiger Hertha BSC