Er ist der Torwart-Rekord-Schütze der Bundesliga – Der für Hamburg, Leverkusen und Bayern München aktive Keeper Hans-Jörg Butt versenkte zwischen 1998 und 2006 insgesamt 26 Elfmeter. Doch ein Fehlschuss wird ihm wohl noch lange nachhängen…
Samstag, 03.02.2024
Oka Nikolov von Eintracht Frankfurt, als Torhüter ebenfalls von Legenden umrankt, war der letzte Keeper, der einen Ball von Butt vom Elfmeterpunkt nicht parieren konnte – Leverkusen gewann am 28. Januar 2006 mit 2:1 gegen die SGE.
Am 20. April 2002 hätte Bayer Leverkusen im Heimspiel gegen Werder Bremen (1:2) am 32. Spieltag die erste Deutsche Meisterschaft möglicherweise perfekt machen können. Butt verpasste gegen Werder-Keeper Frank „Fäustel“ Rost nach 40 Minuten per Elfmeter die 2:1-Führung. Bremens Stürmer-Original Ailton (61.) verhinderte mit dem 2:1 die Leverkusener Meisterfeier, der BVB kam mit einem 2:1 gegen Köln noch einmal ran und überholte Bayer eine Woche später.
Die Sprüche zur Elfmeter-Serie des Hans-Jörg Butt, der bei seinem Lauf zum gegnerischen Strafraum immer mit lang gezogenen „Butt, Butt, Butt“-Sprechchören von den Fans gefeiert wurde, sind genauso klasse wie der Torhüter-Rekord selbst.
„Neues vom HSV, Neues von Hans-Jörg Butt, dem Torjäger, der einfach zu wenige Tore aus dem laufenden Spiel heraus erzielt“, kalauerte premiere-Reporter Michael Pfad einmal.
Butt selbst erklärte seine Faible für Elfmeter mal so: „Die 100 Meter zum Punkt sind so anstrengend, da kann man nicht groß nachdenken.“
Auch seine Nationalmannschafts-Ambitionen als Tore schießender Torhüter kommentierte Butt mit norddeutschem Humor: „Ich versuche alles, aber Bierhoff, Preetz und Kirsten treffen einfach öfter.“
26 verwandelte Elfmeter von Hans-Jörg Butt bedeuten die beste Ausbeute eines Torhüters in 60 Jahren Bundesliga.
Hans-Jörg Butt in seinem letzten Fall – das galt im Januar 2006 für die Bundesliga und 2009 zum definitiv letzten Mal. Im Champions-League-Gruppenfinale bei Juventus Turin (4:1) verwandelte Butt gegen Weltmeister Gianluigi Buffon.
Nur der Argentinier Lionel Messi (FC Barcelona) traf gegen einen einzelnen Gegner noch häufiger aus elf Metern: 4-mal gegen den AC Milan, aber eben nur für einen Verein (Barca).
Ein 1:0 ist schon wesentlicher als ein 5:0, das wäre nur Statistik.
— Bruno Labbadia, FC Bayern, nach einem 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern.