Bobic: «Was die FIFA macht, ist einfach nur peinlich»

von Marcel Breuer | dpa12:23 Uhr | 23.11.2022
Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC: Fredi Bobic.
Foto: Andreas Gora/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Fredi Bobic geht davon aus, dass die Debatte um die vom Fußball-Weltverband FIFA verbotene «One Love»-Kapitänsbinde in anderen Ländern weniger Raum einnimmt als in Deutschland.

«Ich glaube, in Deutschland wird darüber am meisten diskutiert. In den USA, wo ich gerade bin, ist das nicht so», sagte der Sport-Geschäftsführer des Bundesligisten Hertha BSC der Münchner «tz» in einem Interview. Er hätte aber gerne gesehen, «wie die FIFA reagiert, wenn alle Verbände zusammenhalten». Die Teams wollten sich nun eben auf Fußball konzentrieren, «da muss man dann auch die Spieler verstehen.» Eines sei aber auch klar: «Was die FIFA macht, ist einfach nur peinlich.»

Die Forderungen, wonach Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer trotz des Verbots und drohender sportlicher Sanktionen mit der Binde auflaufen solle, hält Bobic für überzogen. «Von außen ist es einfach, den Sportlern zu sagen, was sie zu machen haben. Die Spieler sind wegen des Sports da, nicht wegen der Politik», meinte der 51-Jährige.

Den Protest der iranischen Nationalspieler, die beim 2:6 gegen England ein politisches Zeichen setzten und während der Hymne demonstrativ schwiegen, könne man nicht mit der «One Love»-Aktion vergleichen, urteilte Bobic. «Die Iraner verbünden sich mit ihrem Volk, ihnen geht es darum, was in ihrer Heimat passiert - und nicht in Katar.»(dpa)



Herr Gauland, ich bin zwar nicht Ihr Nachbar, aber ich kann Ihnen sagen: Sie haben nicht alle Latten am Zaun.

— Mario Basler