Der erste EM-Triumph seit 25 Jahren würde Manuel Neuer und Co. nicht nur einen Platz in der Ruhmeshalle des deutschen Fußballs einbringen, sondern auch ein sattes Urlaubsgeld.
Manuel Neuer
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Für den vierten EM-Titelgewinn hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Prämie von 400.000 Euro an jeden der 26 Nationalspieler ausgelobt. Insgesamt müsste der Verband damit 10,4 Millionen Euro für den Titelgewinn bezahlen.
Neuer verhandelt neuen Höchstbetrag
Neuer hatte als Kapitän den Betrag mit DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge vor dem Turnierstart an diesem Dienstag in München gegen Weltmeister Frankreich vereinbart. Als bisheriger Höchstbetrag des Verbandes flossen 300.000 Euro an die 23 deutschen Weltmeister nach dem Titelgewinn 2014 in Brasilien.
DFB-Direktor Oliver Bierhoff nannte die Titelprämie «mit Sicherheit hoch, aber ich würde sie als DFB gerne zahlen». Leisten könnte sich der Verband den Millionen-Betrag im Erfolgsfall schon: Bei der EM-Endrunde fließen auch reichlich UEFA-Gelder in die Kassen der 24 teilnehmenden Nationen. Der Titelgewinner kann bis zu 28,25 Millionen Euro kassieren, wenn er schon jedes seiner Gruppenspiele gewinnt. Allein das Startgeld pro Verband beträgt 9,25 Millionen Euro.
«Keine Quali-Prämie vereinbart»
Bierhoff machte zur Titelprämie von 400.000 Euro auch einen Zusatz. «Sie ist höher, weil wir keine Quali-Prämie vereinbart hatten.» Die Nationalspieler hatten - anders als vor früheren Turnieren - für die im November 2019 als Gruppensieger bestandene EM-Qualifikation nichts erhalten. Platz eins in der Ausscheidungsrunde sei nun in den Verhandlungen «eingepreist worden», sagte der 53 Jahre alte Bierhoff jüngst im EM-Quartier der Nationalmannschaft in Herzogenaurach.
Insofern wären die 10,4 Millionen Euro im Falle des Titelgewinns auch keine Rekordzahlung an die Nationalspieler. Zu den 6,9 Millionen Euro Titelprämie für die Weltmeister 2014 kamen damals weitere 4,26 Millionen, die der Verband an insgesamt 31 Akteure für die erfolgreiche WM-Qualifikation ausgeschüttet hatte. Der Gesamtbetrag betrug damals also sogar 11,16 Millionen Euro; 0,76 Millionen mehr als im Falle eines Titelgewinns bei der laufenden EM-Endrunde.
Acht Akteure kassierten 2014 als Weltmeister den Maximalbetrag von einer halben Million Euro für Titelgewinn und Qualifikation: Manuel Neuer, Thomas Müller, Philipp Lahm, Jérome Boateng, Mesut Özil, Per Mertesacker, André Schürrle und Ersatztorwart Ron-Robert Zieler zählten damals auch in allen zehn Quali-Spielen jeweils zum Kader von Bundestrainer Joachim Löw. Der DFB zahlte vor sieben Jahren 20.000 Euro pro Spiel-Nominierung.
UEFA senkt Preigelder
Die UEFA hat bei der um ein Jahr verschobenen EM-Endrunde die Preisgelder übrigens leicht gesenkt. Statt der ursprünglich beschlossenen 371 Millionen Euro sollen wegen der Corona-Krise 40 Millionen Euro weniger an die 24 Nationen ausgeschüttet werden.
Neben dem üppigen Startgeld gibt es für einen Sieg in der Gruppenphase eine Million Euro und für ein Unentschieden die Hälfte. Der Einzug ins Achtelfinale wird mit 1,5 Millionen Euro honoriert, der Sprung ins Viertelfinale mit 2,5 Millionen. Die vier Halbfinalisten erhalten jeweils weitere vier Millionen Euro. Der Titelgewinner bekommt acht, der Final-Verlierer fünf Millionen.
Übrigens: Die ersten deutschen Weltmeister mussten sich 1954 im Vergleich zur heutigen Spieler-Generation mit Kleingeld begnügen. Kapitän Fritz Walter und seine Mitspieler erhielten nach dem «Wunder von Bern» 2500 D-Mark (1280 Euro), einen Fernseher, einen Lederkoffer und einen Motorroller.
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(dpa)
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