Quarantäne-Regeln: Löw setzt auf Bierhoffs Verhandlungen

von Marcel Breuer | dpa17:31 Uhr | 29.05.2021
Bundestrainer Joachim Löw (M) steht bei der Erwärmung ohne Ball zwischen den Spielern. Foto: Christian Charisius/dpa
Foto: Christian Charisius

Joachim Löw setzt in der Corona-Problematik auf eine «bestmögliche Lösung» für die vier England-Profis, die nach dem Champions-League-Finale zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft stoßen sollen.

Ilkay Gündogan (Manchester City), Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner (FC Chelsea) droht bei der Einreise nach Deutschland eine 14-tägige Quarantäne, da sie sich zuletzt auch im Corona-Virusvariantengebiet Großbritannien aufgehalten haben

Für Österreich hatte das zuständige Gesundheitsministerium eine Sonderregelung bestätigt, die eine Anreise der vier Spieler direkt ins Trainingslager nach Seefeld ohne Quarantäne-Maßnehmen ermöglicht. In Deutschland, bekräftigte das Bundesinnenministerium am Samstag auf dpa-Anfrage, gelten hingegen die strikten Einreisebestimmungen «auch für den Profifußball».

Oliver Bierhoff arbeite «mit Nachdruck» an dem Problem, berichtete Löw am Samstag in Seefeld, wo sich aktuell 20 der 26 berufenen EM-Spieler auf das paneuropäische Turnier ab 11. Juni vorbereiten. Der DFB-Direktor sei ständig im Kontakt mit Behörden, Ministerien und der Politik, ergänzte der Bundestrainer. Das BMI bestätigte den Austausch mit dem DFB.

Ursprünglich sollte das England-Quartett nach dem Finale in Porto noch ein paar Tage frei bekommen und dann in Österreich ankommen. Würden die vier Spieler aber nochmals nach England zurückkehren, könnten sie auch bei der EM-Generalprobe am 7. Juni in Düsseldorf gegen Lettland fehlen.

Nach der aktuellen Bestimmung müssen sich Einreisende, die sich in den vergangenen zehn Tagen «zu einem beliebigen Zeitpunkt» in einem Virusvarianten-Gebiet aufgehalten haben, in eine zweiwöchige Quarantäne begeben, die auch durch negative Corona-Tests nicht frühzeitig beendet werden kann. Ausnahmen werden nur bei Aufenthalten gemacht, die bis zu 24 Stunden andauern, oder, wenn die Reisenden weniger als 24 Stunden in dem Risikogebiet verbracht haben.

«14 Tage Quarantäne wären natürlich ungut», sagte Löw, wies aber zugleich auf die Problematik nach dem Champions-League-Endspiel hin: «Die Spieler sind Angestellte des Vereins. Die Mannschaft, die gewinnt, will logischerweise zusammen nach London zurückfliegen.» Die Abstellungspflicht für Nationalspieler beginnt erst am 2. Juni.

Bierhoff hat deshalb auch mit dem FC Chelsea und Manchester City Kontakt aufgenommen. Ein Plan B ohne das England-Quartett in der entscheidenden EM-Vorbereitungsphase hat Löw nach eigenen Angaben nicht: «Ich bin der Hoffnung, dass wir das Problem lösen und die Spieler eine ganz normale EM spielen können.»

© dpa-infocom, dpa:210529-99-787728/2

(dpa)



Herr Toni, hier schreie nur ich!

— Schiedsrichter Dieter Pauly (Rheydt) zu Toni Schumacher, 1. FC Köln