Der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier sieht die Einteilung des Münchners Felix Brych für das EM-Viertelfinale zwischen England und der Ukraine kritisch. "Das ist ein Risiko für ihn und für die UEFA. Es wäre besser gewesen, man hätte Felix ein anders Spiel gegeben", sagte Meier in seinem Podcast "Referring to the referee".
Meier fürchtet vor allem negative Schlagzeilen in England im Fall einer umstrittenen Entscheidungen gegen die Three Lions. Dies könnte Brych als Revanche für das Achtelfinal-Aus der deutschen Mannschaft gegen England ausgelegt werden.
"Das Problem ist: Hast du in einem solchen Spiel irgendeine Szene, bei der du noch nicht einmal schuld bist, also zum Beispiel in letzter Minute ein Tor der Engländer, das du annullieren musst, dann wird ihm das vor die Füße geworfen. Solche Sachen sollte man vermeiden. Die Zeitungen werden eine große Headline machen und ihm Parteilichkeit vorwerfen", sagte Meier.
Meier hat mit englischen Zeitungen seine eigenen schlechten Erfahrungen gemacht. Nachdem er 2004 im EM-Viertelfinale zwischen Portugal und England ein Tor der Gäste in der 90. Minute nicht anerkannt hatte, erhielt er Morddrohungen. Die britische Boulevardzeitung The Sun erklärte Meier zum "Staatsfeind Nummer 1".
(sid)
Einige haben von einem recht guten Spiel gesprochen. Da frage ich mich, ob ich zum Augen- oder zum Ohrenarzt muss.
— Andreas Möller