Löw und Ginter schätzen sich - Forderung bleibt

von Marcel Breuer | dpa15:36 Uhr | 06.06.2021
Bundestrainer Joachim Löw (l) beobachtet einen Zweikampf zwischen Thomas Müller und Matthias Ginter (r). Foto: Christian Charisius/dpa
Foto: Christian Charisius

Sie schätzen sich gegenseitig und treiben sich weiter an: Bundestrainer Joachim Löw und Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter sind seit inzwischen sieben Jahren besonders verbunden.

«Er ist ja seit längerer Zeit dabei, ist unglaublich verlässlich, erfüllt immer die Aufgaben, die man ihm stellt. Er versteht sehr schnell und lernt. Er ist de Zuverlässigkeit in Person», lobte der Trainer den Gladbacher Profi zum Abschluss des EM-Vorbereitungscamps in Seefeld.

Der 27 Jahre alte Ginter berichtete von besonders bewegenden Momenten, die ihn mit Löw verbinden. Das war zunächst der erste Anruf des Bundestrainers im März 2014, als er Ginter mitteilte, er sei erstmals bei der Nationalmanschaft dabei. Im selben Jahr wurden beide in Brasilien zusammen Weltmeister. Dann rief Löw im Vorjahr nach der Geburt von Ginters Sohn an. «Damit hatte ich auch nicht unbedingt gerechnet», sagte der 39-malige Nationalspieler. «Das war sehr schön und zeigt, dass er auch außerhalb des Platzes ein toller Mensch ist.»

Für Löw ist Ginter im DFB-Team «wichtig für das Gefüge». Er sorge in der Offensive bei Flanken für große Torgefahr, defensiv bringe er Sicherheit. Was Ginter taktisch leiste und die Art, wie er Zeitkämpfe bestreite, seien gut. Er habe in der Nationalmannschaft «noch nicht enttäuscht». Doch eine Aufgabe hat der Bundestrainer noch für den immer lernwilligen Spieler: «Er muss lauter werden, mehr dirigieren und korrigieren. Da muss er noch mehr tun in der zentralen Position.»

Dabei sieht sich Ginter «nicht auf eine Position oder ein System festgelegt». Dreier- oder Viererkette - das sei ohnehin fließend. «Ich versuche immer, die Vorgaben zu erfüllen.» Die EM betrachtet er nicht als persönliche Bühne. Bis 2022 ist er noch an Borussia Mönchengladbach gebunden. Er habe noch keinen neuen Vertrag in der Tasche. Aber jetzt sei er für Deutschland aktiv, unterstrich der gebürtige Freiburger. Und er würde es für egoistisch halten, «sich da rauszunehmen und jetzt mein Ding als Einzelspieler zu machen». Gerüchte würde er «während des Turniers auch nicht kommentieren».

© dpa-infocom, dpa:210606-99-883309/2

(dpa)



Ich habe mich auch bei Spielen unterm Dorfkirchturm für Schalke eingesetzt. Jetzt leiste ich dem Verein meinen letzten Dienst und wehre mich nicht gegen einen Transfer, dessen Erlös Schalke vielleicht retten kann.

— Schalkes Rolf ,,Rolli" Rüssmann über seinen Wechsel zum Revier-Rivalen BVB, mitten in der Saison 1980/81.