Zwei Mal hatte Jérome Boateng (33) mit dem FC Bayern München die Champions League gewonnen, ehe sich der Weltmeister von 2014 im vergangenen Sommer nach zweimonatiger Vereinslosigkeit Olympique Lyon anschloss. Mit „OL“ hat der Abwehrspieler in der Europa League noch eine Titelchance – trotz vieler Spiele in der Reservistenrolle und schwacher Zahlen.
Die Zusammenarbeit zwischen Boateng und Lyon-Coach Peter Bosz (58) gilt schon länger als belastet. Nur knapp 90 Minuten spielte der Innenverteidiger aus Berlin seit 12. Februar 2022 in der Ligue 1 für Olympique Lyon.
Bei seinen Einsätzen gab es dabei 2 Siege, ohne ihn bzw. ohne Einsatz patzte „OL“ am vergangenen Sonntag erneut in Straßburg (1:1), zuvor verlor man die Heimspiele gegen Lille (0:1) und Stade Rennes (2:4).
„Er (Boateng, Anm. d. Red.) war offenbar unzufrieden mit der taktischen Ausrichtung, Ersterem (Bosz, d. Red.) missfiel ebenjene Attitude seines nicht mehr ganz so stabil agierenden Profis“, schrieb Frankreich-Experte Laurent Maltret dazu im Kicker-Sportmagazin am 7. April 2022 und vor dem 1:1 bei West Ham United im Europa-League-Viertelfinale. Schön formuliert!
Die „Lyonnais“ sind im europäischen „Unterhaus“ in dieser Saison noch ungeschlagen. Im Gewinn der Europa League läge für den in der Ligue 1 (Platz 9) stagnierenden „Bosz-Dienst“ die einzige verbleibende Titelchance der Saison. Aus dem Coupe de France wurde Lyon nach Zuschauer-Ausschreitungen ausgeschlossen.
Das beste Ergebnis dieser WM: Ich hoffe, meinen Platz auf der Reservebank erfolgreich verteidigen zu können.
— Weltmeister Bernd Hölzenbein, Eintracht Frankfurt, zur WM 1978 in Argentinien.