Rangnicks Training mit RB zeigt Wirkung

von Marcel Breuer | dpa11:08 Uhr | 27.07.2018

Ralf Rangnick hat nichts verlernt. 802 Tage nach seinem letzten Auftritt auf der Leipziger Trainerbank, der mit dem Bundesliga-Aufstieg von RB endete, hat der «Professor» wieder alles richtig gemacht.

Beim 4:0 gegen BK Häcken zum Auftakt der Europa-League-Qualifikation zeigte Rangnick, dass ihm auch zwei Wochen Vorbereitung und eine Rumpf-Elf reichen, um einen eher zweitklassigen Gegner sicher zu beherrschen. Der Pflichtspiel-Auftakt aus dem vollen Training heraus und bei ordentlicher Hitze verdeutlichte, dass RB in der neuen Saison mit dem Interimstrainer alles andere als ein Übergangsjahr hinlegen will.

Das klare Ergebnis passt Rangnick im Hinblick auf die Arbeit im Trainingslager im österreichischen Seefeld bestens ins Konzept. Dorthin brach die Mannschaft mit 32 Spielern auf, darunter auch die WM-Teilnehmer Timo Werner, Emil Forsberg und Yussuf Poulsen sowie neun Talente aus der U19. «Die nächsten fünf Tage sind besonders wichtig, weil wir da die wichtigsten körperlichen und taktischen Inhalte reinsetzen wollen. Der Sieg erleichtert es, dass wir nicht mehr so extrem Rücksicht nehmen müssen auf den Ausgang des Spiels in einer Woche», sagte Rangnick zufrieden.

Denn: «Das 4:0 werden und dürfen wir - bei allem Respekt - nicht mehr hergeben. Das Rückspiel werden wir natürlich seriös bestreiten», kündigte der 60-Jährige an. Man werde schauen, bei wem es Sinn mache, nach Göteborg mitzufliegen. «Wer ist ein stückweit kunstrasen-affin, und wer hat überhaupt schon mal auf Kunstrasen gespielt? Gibt es bei einigen ein Verletzungsrisiko auf Kunstrasen? Das sind Dinge, die wir jetzt großzügiger betrachten können, als wenn das Spiel nur 2:1 ausgegangen wäre», sagte der Coach und gab damit bereits einen Hinweis darauf, dass am 2. August ein ganz anderes Team auf dem Platz stehen wird.

Gesehen hatte Rangnick ohnehin das, was für ihn wichtig war: Die Neuen integrieren sich schnell, die ersten Automatismen greifen, Standards können ein wichtiges offensives Mittel sein. Damit wurden die Ziele der ersten Vorbereitungstage erfüllt. Nun geht es in die nächste Etappe. Kraft, Kondition, Spielverständnis werden geschult und nebenbei das Rückspiel gegen Häcken absolviert - ein Testspiel mit internationalem Anstrich, mehr nicht.

(dpa)



Im Tennis würde man sagen: Unforced Errors.

— Uli Maslo über die Leistung seiner Mannschaft.