Leverkusen kämpft auf Zypern um den Gruppensieg

von Marcel Breuer | dpa08:52 Uhr | 13.12.2018

Weiter ist Bayer Leverkusen schon, nun geht es noch um den Gruppensieg. Der sportliche Wert des letzten Europa-League-Gruppenspiels bei AEK Larnaka hält sich in Grenzen.

Das signalisierte auch Trainer Heiko Herrlich durch seine Kader-Nominierung. Eine Niederlage und das Verpassen des Gruppensiegs wären dennoch echte Stimmungskiller in dieser eh schon wechselhaften Bayer-Saison.

DIE AUSGANGSPOSITION: Durch den gewonnenen Direkt-Vergleich mit dem FC Zürich und angesichts von einem Punkt Vorsprung wäre Bayer mit einem Sieg in jedem Fall Gruppensieger. Sollte Zürich maximal unentschieden spielen, dürften sich die Leverkusener sogar eine Niederlage erlauben.

DER UNTERSCHIED: Gruppensieger zu werden, zahlt sich finanziell aus. Die UEFA zahlt dem Tabellenersten eine Million Euro Prämie, dem Zweiten nur die Hälfte. Zudem geht es für Bayer auf Zypern um 570.000 Euro Siegprämie. Vor allem aber darum, in der Zwischenrunde den starken Absteigern aus der Champions League wie dem SSC Neapel aus dem Weg zu gehen.

B-TEAM: Eigentlich ist es fast schon ein C-Team, mit dem der Bundesligist die letzte Gruppen-Aufgabe angeht. In Torhüter Lukas Hradecky, Jonathan Tah, Sven Bender, Karim Bellarabi, Charles Aranguiz, Kevin Volland, dem kroatischen Vize-Weltmeister Tin Jedvaj und Nationalspieler Kai Havertz sind acht Stammspieler gar nicht erst mitgeflogen. Durchaus ein Risiko, zumal in Aleksandar Dragovic nur ein gelernter Innenverteidiger im Kader steht. «Es macht absolut Sinn, die Belastung zu verteilen, da wir im Frühjahr hoffentlich noch einige Englische Wochen haben werden», sagte Sportdirektor Simon Rolfes vor seinem ersten Europacup-Auswärtsspiel in neuer Funktion: «Wir werden trotzdem eine gute Mannschaft auf dem Platz haben, die das Ziel Gruppensieg erreichen kann.»

YOUNGSTER: In den beiden 18-Jährigen Adrian Stanilewicz (Abwehr) und Herdi Bukusu (Sturm) sind zwei U19-Spieler dabei. «Für sie wird es sicher eine gute Erfahrung, in einem internationalen Spiel Profi-Erfahrung zu sammeln», sagte Rolfes. Ob sie zum Einsatz kommen, wollte Herrlich «nicht ausschließen. Ich kann es aber auch nicht garantieren.» Eigentlich hätte der Trainer gerne noch einen dritten Juniorenspieler mitgenommen. Doch einer hat sich bei der U19 verletzt und «bei einem anderen hat die Jugend-Abteilung ihr Veto eingelegt, weil die Leistung in den letzten Spielen nicht so gut war». Ein Sonderfall war Max Schneider, Sohn des früheren Zweitliga-Profis Hansjörg Schneider (Fortuna Köln). Sein geplantes Stipendium in den USA hätte Schneider nach einem Profi-Einsatz nicht mehr antreten dürfen. Deshalb umfasst der Kader nur 17 statt der erlaubten 18 Spieler.

DER GEGNER: Larnaka hat im Sommer zum zweiten Mal den nationalen Pokal gewonnen und ist zum zweiten Mal in der Gruppenphase eines Europacups dabei. Bei der ersten trafen sie auf Schalke 04 und verloren zu Hause mit 0:5, holten in Gelsenkirchen aber ein 0:0. Das Hinspiel in Leverkusen ging mit 2:4 verloren.

(dpa)



Wir können nichts für die Unfähigkeit anderer Klubs.

— Paul Breitner über die Überlegenheit des FC Bayern in der Bundesliga.