Geisterspiel in Mailand: Inter meistert "surreale" Situation

von Jean-Pascal Ostermeier | sid12:57 Uhr | 28.02.2020
Inter Mailand schlug Ludogorez Rasgrad vor leeren Rängen
Foto: SID

Der Gegner kam mit Atemschutzmasken und Handschuhen, im legendären San-Siro-Stadion herrschte gespenstische Stille, die Fans mussten draußen bleiben - doch Inter Mailand hat sich von der "surrealen" Atmosphäre rund um das Geisterspiel in der Europa League gegen Ludogorez Rasgrad nicht beeindrucken lassen. "Die Atmosphäre war sicherlich seltsam", sagte Inter-Trainer Antonio Conte, ein bisschen wie bei einem "Training am Donnerstag. Aber ich gratuliere den Jungs".

Die italienische Regierung hatte wegen der grassierenden Coronavirus-Epidemie keine Zuschauer zugelassen, aber Inter zog auch ohne Unterstützung der Fans ins Achtelfinale ein. Der Traditionsklub gewann nach den Treffern von Cristiano Biraghi (32.) und Romelu Lukaku (45.+4) mit 2:1 (2:1) gegen den bulgarischen Meister, schon das Hinspiel hatten die Italiener mit 2:0 gewonnen.

Inter-Direktor Giuseppe Marotta sprach von einer "surrealen Situation" rund um die Partie, schließlich seien die Fans "ein grundlegender Bestandteil des Fußballs". Aber "der Schutz der Bürger" müsse natürlich "gewahrt bleiben", deshalb habe man die Anordnung zum Geisterspiel "widerstrebend" akzeptiert. Am Sonntagabend wartet auf Inter schon das nächste Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit - beim Klassiker bei Juventus Turin werden ebenfalls keine Fans ins Stadion gelassen.

Italien ist der größte Herd des Coronavirus in Europa. Dort gibt es inzwischen 650 bestätigte Infektionsfälle und 17 Todesopfer.

(sid)



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— Hertha-Trainer Bruno Labbadia zu einem möglichen Sieg gegen Mönchengladbach, der Leverkusen noch die Qualifikation für die Champions League gebracht hätte.