Europacup-Start: Gegen Özil und Stöger, ohne Glasner

von Marcel Breuer | dpa16:44 Uhr | 15.09.2021
Muss Frankfurts Europa-Auftakt aus der Loge aus verfolgen: Eintracht-Coach Oliver Glasner. Foto: Arne Dedert/dpa
Foto: Arne Dedert

Eintracht Frankfurt spielt ohne Trainer Oliver Glasner gegen Ex-Weltmeister Mesut Özil, Bayer Leverkusen trifft auf den früheren Bundesliga-Coach Peter Stöger - und für Union Berlin fühlt sich die neue Conference League sowieso an wie die Königsklasse.

Es sind nur die kleinen Europapokale, in die am Donnerstag drei Bundesliga-Clubs starten, doch zumindest der Auftakt verspricht Emotionen und brisante Duelle.

Eintracht ohne Glasner gegen Özil-Team

Dabei wird Eintracht-Coach Glasner sein erstes Europacup-Spiel mit den Hessen gegen Fenerbahce mit Özil (21.00 Uhr/TV Now) aus einem kuriosen Grund nur auf der Tribüne verfolgen können. «Natürlich bin ich nicht happy darüber. Es ist halt jetzt leider so, da ist die UEFA rigoros. So eine Sperre gibt es selten. Schade, dass es dann so weit gekommen ist», sagte der Österreicher, der von der UEFA gesperrt wurde, weil der VfL Wolfsburg unter seiner Leitung in drei Europapokal-Spielen nach der Halbzeit zu spät auf den Rasen kam.

Glasner will die Partie nun alleine in einer Loge verfolgen und hat die Mitarbeiter bereits informiert, den Kühlschrank «anzufüllen». Von dort aus wird er wohl auch den ehemaligen Nationalspieler Özil sehen, der seine Pflichtspielrückkehr in Deutschland gibt. «Er ist ein Fußball-Star. Er ist bekannt, er hat gute Leistungen gebracht. Er ist mit dem Nationalteam Weltmeister geworden und hat großen Anteil daran gehabt. Natürlich ist das ein Spieler, auf den viele schauen», sagte Frankfurts Torhüter Kevin Trapp. Die 25.000 Zuschauer in der WM-Arena hoffen auf den ersten Pflichtspielsieg in dieser Saison.

Leverkusen gegen Ex-Bundesliga-Coach Stöger

Bei Leverkusen darf der neue Trainer gegen Ferencvaros Budapest (18.45 Uhr/TV Now) dagegen auf der Bank sitzen - und es ist in Gerardo Seoane kurioserweise genau der, der Bayer im Vorjahr früh rauswarf. Nicht zuletzt mit seinem Coup mit Young Boys Bern in der Zwischenrunde empfahl sich der Schweizer für den Job bei Bayer. Nun soll es mit Leverkusen weiter gehen als bis zur ersten K.o.-Runde. Am besten deutlich weiter. «Das ist ein attraktiver, spannender Wettbewerb», sagte der 42-Jährige: «Wir haben uns Ziele gesetzt, sind ambitioniert und wollen das Maximum herausholen.»

Das frühe Aus im Vorjahr ist bei den Spielern laut Abwehrchef Jonathan Tah ebenso verarbeitet wie das Verpassen der Champions League. «Das ist nicht der Wettbewerb, der unser Ziel war. Aber das ist der Wettbewerb, an dem wir teilnehmen. Und wir freuen uns, dass es endlich losgeht», sagte der Nationalspieler.

Auf der Gegenseite sitzt der Österreicher Stöger auf der Bank, der von 2013 an viereinhalb Jahre den 1. FC Köln trainierte und danach noch ein halbes Jahr Borussia Dortmund. Zeit zum Freunde treffen blieben trotz des Teamquartiers in Köln nicht, sagte Stöger im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Es sei schließlich auch «ein Europacup-Spiel und keine Nostalgie-Reise.»

Dennoch ist die Partie für Stöger natürlich kein Spiel wie jedes andere. «Ich habe auf eine interessante Gruppe gehofft. Und ich habe ein bisschen auf einen deutschen Gegner gehofft. Von daher ist das ein schönes Los», sagte der 55-Jährige: «Dass es mir einen emotionalen Schub gegeben hat, würde ich nicht sagen. Aber es ist schon eine nette Geschichte.»

Union startet bei Slavia Prag

Für Union ist es das sowieso. Die Eisernen sind Deutschlands Vertreter in der neuen Conference League und treten zum Auftakt (18.45 Uhr/Nitro) beim tschechischen Doublegewinner Slavia Prag an. «Wir freuen uns, das ist ein Abenteuer für uns», sagte Trainer Urs Fischer. Prag stand in den vergangenen drei Jahren zweimal im Viertelfinale der Europa League und einmal in der Gruppenphase der Champions League, scheiterte aber diesmal in der Quali an Ferencvaros. «Das wird es eine tolle Aufgabe für uns», sagte Fischer vor dem ersten Gruppenspiel der Club-Geschichte.

In seinem Team muss der 55-Jährige auch keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Offensivstar Max Kruse, der gerne in der Kategorie Champions League lebt und denkt, hat sich auch mit dem dritten und kleinsten Europapokal angefreundet - ein Europapokalchen ist die Conference League für Union nicht. Am vergangenen Freitag stand die erste Überweisung von der UEFA über knapp 3,5 Millionen Euro Startgeld und Koeffizientenbonus an. Ein angenehmer Zahltag in Köpenick.

© dpa-infocom, dpa:210915-99-229043/2

(dpa)



Ich würde mich selbst als sehr bodenbeständigen Spieler bezeichnen. Ja, bodenbeständig, so würde ich mich charakterisieren. (Erneute Nachfrage, was er denn damit meine) Das bedeutet, dass ich nach dem Wechsel nach Bordeaux wieder zum HSV zurückgekehrt bin. Das ist eben dieses Bodenbeständige an mir.

— Manfred Kaltz' Antwort auf die Nachfrage des Moderatoren, ob er nicht bodenständig meine