Der möglicherweise letzte Auftritt von Kai Havertz in der Leverkusener BayArena wird wohl eine Pflichtübung.
Donnerstag, 06.08.2020
33 Tage nach dem letzten Auftritt im deutschen Pokalfinale dürfte Bayer Leverkusen im Rückspiel der Europa League gegen die Glasgow Rangers am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) den Einzug in die Viertelfinalrunde perfekt machen. Das Hinspiel in Glasgow vor fünf Monaten hatten die Leverkusener mit 3:1 gewonnen. Bayer-Trainer Peter Bosz sieht sein Team zwar im Vorteil, aber ein Selbstläufer sei die Sache gewiss nicht.
«So einfach wird das nicht sein. Die Rangers haben eine gute Mannschaft und hatten bislang eine gute Vorbereitung», sagte der Coach, der mindestens auf vier Spieler und eventuell auch noch auf den angeschlagenen Karim Bellarabi verzichten muss. Nicht zur Verfügung stehen die gesperrten Kerem Demirbay und Mitchell Weiser sowie Paulinho (Kreuzbandriss) und Nadiem Amiri, der sich wegen eines kurzen Corona-Kontaktes im privaten Bereich vorsorglich für eine Woche in häusliche Quarantäne begeben hat.
Für den Trainer ist die Situation nach einem zweiwöchigen Urlaub und einer anschließenden zweiwöchigen Vorbereitungszeit ungewohnt. «Das ist eine große Herausforderung. Wir hoffen, es so gut wie möglich zu machen», sagte der 56-Jährige, der mit Ajax Amsterdam vor drei Jahren das Europa-League-Finale erreichen konnte.
Nach der 2:4-Endspiel-Niederlage gegen den FC Bayern München am 4. Juli im Pokalfinale hofft Sportdirektor Simon Rolfes, dass die Mannschaft das gut verarbeitet hat und neue Motivation für die letzte Titelchance der dann abgeschlossenen Spielzeit mitbringt. «Es gehört zum Fußballerleben, Niederlagen zu verarbeiten und daraus Motivation zu ziehen», sagte der ehemalige Nationalspieler. Das müsse die Energie sein, die man aus dem verlorenen Endspiel zieht. «Wir müssen und wollen den Weg gegen die Rangers zu Ende gehen. Danach würde uns eine Prüfung auf ganz hohem Niveau erwarten», sagte Rolfes vor der Partie gegen den schottischen Rekordmeister.
Mit dabei ist natürlich noch Havertz, dessen möglicher Wechsel zum FC Chelsea wohl bevorsteht. Der 21-Jährige soll die Bayer-Elf möglichst zum Titel und damit zum Champions-League-Einzug führen und könnte dann mit einer hohen Ablösesumme für weitere Aktivitäten der Leverkusener auf dem Transfermarkt sorgen. Bosz glaubt, dass sein Starspieler trotz der Diskussionen über seinen Wechsel bei der Sache ist. «Er wird spielen und er wird 100-prozentig mit seinem Kopf dabei sein», meinte der Coach.
Der Vorteil der Schotten: Die Mannschaft von Trainer Steven Gerrard ist am vergangenen Wochenende, nachdem die alte Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen wurde, in die neue Spielzeit gestartet und gewann ihr Spiel beim FC Aberdeen mit 1:0. Zuvor gab es bereits vier Testspiele, so dass die Mannschaft des langjährigen Liverpool-Profis bereits im Rhythmus ist. Dennoch weiß Gerrard um die Schwere der Aufgabe. «Wir haben es verdient, immer noch im Turnier zu sein, und wir haben immer noch eine Chance zu kämpfen. Wir versuchen in Leverkusen für Aufregung zu sorgen.»
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(dpa)
Die Jungs denken schon auf dem Spielfeld nach, was sie gleich Kluges zur Entschuldigung in die Kameras sagen.
— FC-Star Pierre Littbarski nach dem schlechten Saisonstart des 1. FC Köln.