Bloß den Gegner nicht unterschätzen! Eintracht Frankfurt ist vor dem Europa-League-Qualifikationsspiel am Donnerstag (19.00 Uhr/RTL Nitro) beim FC Flora Tallinn gewarnt.
Eintracht Frankfurt
Bundesliga
•Rang: 3•Pkt: 20•Tore: 26:16
Vor knapp einem Jahr hatten sich die Hessen als Titelverteidiger im DFB-Pokal blamiert und waren beim Regionalligisten SSV Ulm 1846 in der ersten Runde ausgeschieden.
«Es ist doch gut, dass wir mit Ulm einen perfekten Warnschuss haben», sagte Eintracht-Profi Danny da Costa. «Ich mache mir genau deswegen auch keine Sorgen, dass wir das Spiel gegen Tallinn unterschätzen.» Dennoch mahnt Teamkollege und Stürmer Goncalo Paciencia, gegen Tallinn «schlau und konzentriert» zu spielen. Denn: «Für den Gegner ist es das Spiel des Lebens», sagte der Portugiese.
Immerhin reist die Eintracht als Europa-League-Halbfinalist der vergangenen Saison zum elfmaligen estnischen Meister, der international ein Fußball-Leichtgewicht ist: Seit 1994 war für den FC Flora in den Europacup-Wettbewerben in der Qualifikation 26 Mal und damit immer Endstation. Allerdings haben die Esten zuletzt unerwartet in der ersten Ausscheidungsrunde Serbiens Vizemeister Radnicki Nis ausgeschaltet. Für Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner sind die Esten eine «hochmotivierte Mannschaft», die sich gegen Nis gut präsentiert habe: «Also müssen wir achtsam sein, wenn wir weiterkommen und am Ende die Gruppenphase erreichen wollen.»
Während der Club aus Tallinn schon 20 Meisterschaftsspiele absolviert hat, hatten die Frankfurter nur drei Wochen Zeit, um sich auf die erste Pflichtpartie vorzubereiten. Deshalb könne die Mannschaft noch «nicht am Maximum» angelangt sein, betonte Hübner. «Es wird sicherlich spannend zu sehen sein, wie wir in der veränderten Konstellation das erste Mal auftreten.»
Nach der sehr kurzen Saisonvorbereitung und des noch nicht kompletten Kaders sieht Cheftrainer Adi Hütter noch einen «steinigen Weg» vor sich. Für ihn ist auch der FC Flora kein Selbstläufer: «Das wird kein Spaziergang werden.»
Auf jeden Fall muss die Eintracht auf Torwart Frederik Rönnow verzichten, der im Training eine Schulterverletzung erlitten hat und auch für das Rückspiel am 1. August nicht zur Verfügung steht. Ersetzen könnte ihn Ersatzkeeper Felix Wiedwald.
Abgesehen von der aktuellen Personalie gibt es in der Kaderplanung nach dem Abgang der Stürmer-Hochkaräter Luka Jovic (zu Real Madrid) und Sebastién Haller (West Ham United) noch Baustellen. Offen ist weiter, ob Nationaltorwart Kevin Trapp sowie Verteidiger Martin Hinteregger und Sebastian Rode, die ausgeliehen waren, an den Main zurückkehren. Ungeklärt ist ebenso, ob noch ein, zwei neue Stürmer verpflichtet werden oder tatsächlich sogar Kevin-Prince Boateng aus Italien zurückgeholt wird. Er spielte von 2017 bis 2018 bei der Eintracht und gehörte zum Team des DFB-Pokalsiegers.
(dpa)
Wir müssen einen Torwart verpflichten, weil mit dem jetzigen nichts zu gewinnen ist.
— Oliver Kahn