Der Anteil der englischen Profis in der Premier League ist mit 34,1 Prozent der niedrigste in den 5 europäischen Top-Ligen. Die Probleme der englischen Fußball-Nationalmannschaft wurden in der Vergangenheit von Kritikern immer auf die mangelnde Spielpraxis der britischen Spieler geschoben.
Samstag, 22.02.2020
Die Statistiken (Quelle: The Analyst) stützen diese These. Keine europäische Top-5-Liga wartet länger auf eine Startformation mit 11 einheimischen Spielern als die englische Fußball-Eliteklasse.
John Gregory hat an den historischen 27. Februar 1999 allerdings keine guten Erinnerungen. Der Trainer von Aston Villa, der zum Premier-League-Duell gegen Coventry City als bis heute letzter Coach 11 englische Spieler aufbot, sprach gegenüber The Analyst von der schlechtesten Leistung, die er als Spieler und Trainer je gesehen habe. 1:4 unterlag Aston Villa gegen Coventry – und das nicht einmal mit einer schlechten Besetzung. Im rechten Mittelfeld der „Villans“ spielte eine echte Legende des englischen Fußballs: Paul „Merse“ Merson, der mit 30 Jahren seinen Karriere-Zenit allerdings schon überschritten hatte. Die Innenverteidigung bildeten Riccardo Scimeca und der heute als englischer Nationaltrainer tätige Gareth Southgate.
52-mal gab es eine rein englische Premier-League-Startelf
Es war die 52. und letzte rein englische Startelf in einem Premier-League-Spiel. 19 dieser Formationen hatte allein John Gregory in der Saison 1998/99 für Aston Villa aufs Feld geschickt. Seitdem hat es in der englischen Top-Liga 17.444 verschiedene Anfangsformationen gegeben, aber keine bestand jemals wieder aus 11 englischen Profis.
Die einzige Mannschaft, die sehr nahe ran kam, war der damalige Überflieger FC Middlesbrough. Der spätere Bundesliga-Trainer Steve McClaren schickte am 7. Mai 2006 beim FC Fulham (0:1) noch einmal 10 englische Spieler plus des in England geborenen, aber für die schottische Nationalmannschaft agierenden James Morrison auf. Die McClaren-Elf war mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren und 181 Tagen die jüngste Startelf der Premier-League-Geschichte.
Wie aber sieht es in den anderen europäischen Top-5-Ligen aus?
Warum? Weil mein Garten in München zu klein ist!
— Stefan Effenberg, FC Bayern, auf die Frage, warum er die Münchner verlassen will.