Der ukrainische Fußball-Profi Oleksandr Sintschenko (25) vom englischen Meister Manchester City bekommt die schrecklichen Bilder der russischen Invasion in seine Heimat nicht mehr aus dem Kopf.
Sonntag, 06.03.2022
«Ich weine nur noch. Es ist schon eine Woche her, aber selbst wenn ich mit dem Auto vom Trainingsgelände fahre, könnte ich aus dem Nichts weinen», sagte der 25-Jährige in einem BBC-Interview.
Der Linksverteidiger hatte beim FA-Cup-Sieg unter der Woche gegen Peterborough sein Team noch als Kapitän angeführt. Jetzt ist alles außer dem Krieg für ihn nebensächlich. «Es ist alles in meinem Kopf. Stellen Sie sich den Ort vor, an dem Sie geboren wurden, an dem Sie aufgewachsen sind, und es ist alles zerstört», berichtete der 48-malige Nationalspieler. Er würde, wie andere ukrainische Sportler auch, in seiner Heimat kämpfen, will seine Familie in England aber nicht im Stich lassen: «Ich bin ehrlich, wenn nicht meine Tochter wäre, wäre ich da.»
Enttäuscht ist Sintschenko, dass sich nach seiner Wahrnehmung bisher kein russischer Nationalspieler gegen die Invasion ausgesprochen hat. «Ich war überrascht, dass niemand, nicht einer von ihnen, etwas gesagt hat. Die meisten von ihnen spielen in der Nationalmannschaft und haben viele Follower auf Instagram, Facebook, wo auch immer. Und sie können vielleicht etwas tun, um diesen Krieg zu stoppen. Weil die Menschen sie hören können», sagte Sintschenko, der in seiner Jugend für den russischen Club FK Ufa und für Schachtjor Donezk in der Ost-Ukraine spielte.
(dpa)
Wir leben in einer weltweiten Pandemie, aber selbst wenn jetzt noch zwei Drittel der Welt in Flammen stehen würden, dann würden wir immer noch Fußball spielen müssen.
— Fabian Klos, Arminia Bielefeld, über die Corona-Pandemie und die Fortsetzung der Bundesliga.