Tottenham: Besser ohne Harry Kane?

von Carsten Germann08:30 Uhr | 20.09.2023
Foto: Imago

Tottenham Hotspur, seit dem 12. August 2023 Ex-Klub von Harry Kane (30), ist in dieser Europapokal-Saison nur Zuschauer. Die Mannschaft aus dem Londoner Norden spielt erstmals seit 2009/2010 nicht in Europa, gefällt aber in der Premier League. Unser Redakteur hat sich in England etwas umgeschaut.

„Von den Tränen der Enttäuschung zu Freudentränen“, so beschrieb die britische Zeitung Sunday People die Gefühlslage nach dem spektakulären 2:1 gegen Sheffield United am letzten Samstag mit 3 Toren in den letzten 18 Minuten der Partie im Tottenham Hotspur Stadium.

10 Minuten Nachspielzeit

Viel dramatischer ging es wirklich nicht. Das 2:1 von Dejan Kulusevski (90. + 10) ließ das Stadion förmlich vor Jubel explodieren.

2 Minuten zuvor hatte der Brasilianer Richarlison das 1:1 markiert. Er hatte während der Länderspiel-Reise mit der „Selecao“ über „mentale Probleme“ geklagt und war nach der Partie völlig aufgelöst.

„Fußball“, philosophierte Tottenham-Coach Ange Postecoglou, „kann manchmal helfen, das Leben zu ordnen und Richarlison hat seine Belohnung erhalten.“

  • Es wurde das 100. Spiel von Tottenham Hotspur in der Premier League mit einem Sieg nach Rückstand.
  • Häufiger kam in der englischen Eliteliga nur Rekordmeister und Aufholjagd-Spezialist Manchester United (103 Spiele) zurück.
  • Die „Spurs“ übertrafen mit diesem Comeback ihren eigenen Rekord – 2022 hatten sie die Partie bei Leicester City (3:2) ab der 95. Minute noch gedreht.
  • Damals im King Power Stadium – und durch 2 Tore von Steven Bergwijn (95. und 97. Minute).

4 Siege in Folge

Damit konnten die Londoner in dieser Saison auch ohne Harry Kane, der zu diesem Zeitpunkt seiner letzten Saison in Tottenham in den ersten 5 Liga-Spielen 4-mal geknipst hatte, in jedem der ersten 5 Premier-League-Matches mindestens 2 Tore erzielen.

Tottenham ist noch ungeschlagen und gewann die letzten 4 Spiele allesamt.

Im Vorjahr mit Kane gewann der Londoner Klub „nur“ 3 der ersten 5 Spiele – bei 10 eigenen Treffern (jetzt 13). 



Er sieht jetzt aus wie ein frisch lackierter Totalschaden.

— Mario Basler über seinen nach der deutschen Meisterschaft 1997 kahl rasierten Teamkollegen vom FC Bayern, Christian Ziege.