Frankreichs Fußball-Weltmeister Paul Pogba hat über Depressionen während seiner Karriere berichtet. «Ich habe das erlebt, aber man spricht darüber nicht», sagte der Mittelfeldspieler des englischen Premier-League-Clubs Manchester United im Interview der französischen Zeitung «Le Figaro».
Dienstag, 19.04.2022
Die mentalen Probleme hätten bei ihm angefangen, «als ich unter José Mourinho bei Manchester war. Man stellt sich Fragen. Man fragt sich, ob man fehlerhaft ist, weil man solche Momente im Leben noch nie erlebt hat», sagte der extrovertierte Pogba. Im September 2018 hatte Pogba Kritik am nicht weniger extrovertierten Mourinho geäußert. Der portugiesische Startrainer hatte ihn daraufhin als Vize-Kapitän abgesetzt. Pogba war 2016 für die damalige Rekordablösesumme von 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United gewechselt. Dort spielte er bis Dezember 2018 unter Mourinho.
«Manchmal weiß man nicht, dass man eine Depression hat, man will sich nur absondern, ganz alleine sein. Das sind Zeichen, die nicht trügen», sagte der 29-Jährige. Man werde alle drei Tage beurteilt, müsse immer gut sein, «obwohl man wie alle Sorgen hat, ob das mit den Partnern, mit dem Coach oder im Alltagsleben ist», sagte Pogba. «Aber man darf es nicht sagen, zumindest nicht öffentlich. Wenn man mental kein dickes Fell hat, ist man in diesem Sport tot.» Alle Leistungssportler würden solche Momente kennen, «aber wenige sprechen darüber.»
Zudem sei das Argument, dass Profi-Fußballer mit ihren teils exorbitant hohen Millionen-Gagen den Druck aushalten müssten, nicht richtig. «Wir verdienen viel, und wir beschweren uns wirklich nicht, aber das verhindert nicht, dass wir wie alle schwierige Momente durchmachen. Weil man Geld verdient, soll man immer glücklich sein? So ist das im Leben nicht. Im Fußball geht das aber nicht durch. Wir sind keine Superhelden, sondern nur Menschen», sagte Pogba.
(dpa)
Ich finde es schade, dass Erling so schnell nachlässt.
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