Manchester United: Ralf Rangnick in der Ronaldo-Krise

von Carsten Germann08:00 Uhr | 14.02.2022
Foto: Imago

Der Schwung, den Interimstrainer Ralf Rangnick (63) bei Manchester United reinbrachte, ist weg. Nur 1:1 (1:0) gegen den FC Southampton und Rangnicks ehemaligen Leipziger Weggefährten Ralph Hasenhüttl, drittes Pflichtspiel in Folge ohne Sieg – und eine historische Misere für Tor-Maschine Cristiano Ronaldo (37).

Manchester United ging vorerst auf Rang fünf hoch, weil die Partie FC Chelsea gegen FC Arsenal wegen der FIFA Klub-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten verlegt wurde.

Dass es bei den „Red Devils“ trotzdem nicht rund läuft, liegt an der offenbar gestörten Chemie zwischen Interimscoach Ralf Rangnick und dem Team.

England-Idol Paul Merson hat am Sonntag bei Sky Sports UK im TV Alarm geschlagen. „Ich lese immer wieder, dass sich bei United etwas verbessert haben soll, aber ich sehe das nicht. Ich sehe keine Fröhlichkeit und ich wäre geschockt, wenn Rangnick als Berater im Sommer weitermachen würde. Er wird dann zu 100 Prozent dort nicht mehr in der Verantwortung stehen.“

Ronaldo erlebt unter Rangnick seine längste Tor-Durststrecke seit 2009

Keine gute Verbindung scheint in Manchester die zwischen Rangnick und Ronaldo zu sein. Der portugiesische Stürmerstar hat Wettbewerb übergreifend seit sechs Spielen nicht mehr getroffen. Das ist eine Dimension, die man von CR7 nur aus seiner ersten Schaffenszeit in Manchester (2003 bis 2009) kennt. Von November 2008 bis 27. Januar 2009 blieb Ronaldo damals allein in neun Ligaspielen ohne Torerfolg.

Seinen letzten Treffer unter Rangnick, mit dem er Insiderberichten zufolge nicht zurechtkommen soll, markierte der Portugiese am 30. Dezember 2021, beim 3:1 gegen den FC Burnley.

Weniger Gegentore unter Rangnick, aber…

Und Rangnick? Der ehemalige Schalke-Coach stabilisierte bei Man. United zwar die Abwehr – unter seiner Regie kassierte man nur 10 Gegentore in 11 Premier-League-Spielen (Schnitt: 0,9 Prozent). Dennoch gewann Manchester United mit dem „Fußball-Professor“ nur sechs von 13 Pflichtspielen. Der englische Rekordmeister verspielte zudem gegen den Zweitligisten FC Middlesbrough (8:9 n. E.) die Titelchance im FA Cup. 



Die Bayern kamen dann bei uns in einem Zustand an, in dem sie sicher nicht Autofahren durften. Sie hatten alle ein Lächeln auf den Lippen. Eigentlich hätten sie noch mit Sonnenbrille spielen sollen.

— Wolfgang Kleff, Gladbach, zum 5:0 gegen den FC Bayern