Ligacup-Finale: Liverpool, Klopp und der Hightower

von Carsten Germann08:30 Uhr | 27.02.2024
Foto: Imago

Sonntagabend, um kurz nach 19 Uhr ging der „Posch“ ab – Der FC Liverpool und seine Fans durften im Londoner Fußballtempel von Wembley befreit jubeln. In einem packenden Ligacup-Finale rangen die „Reds“ den Londoner Lokalmatador FC Chelsea nieder. 1:0 nach Verlängerung durch ein Kopfballtor von LFC-Kapitän Virgil van Dijk in der 118. Minute. Das Portal Fussballdaten.de hat die Zahlen zu dem Titel, den Klopp seinen „speziellsten Titelgewinn in über 20 Jahre als Trainer“ nannte.

Speziell. Der war gut. Beim FC Liverpool stellten sich die Fans vor dem Spiel im Wembley-Stadion und in den Pubs erst mal die Frage: „Wer soll eigentlich spielen?“

  • Mit Mohamed Salah, Diogo Jota und Darwin Nunez blieben alle drei, Wettbewerb übergreifend besten Torschützen der Merseysiders in der Zuschauerrolle.
  • Zudem musste Klopp vorab auch Trent Alexander-Arnold, Curtis Jones, Ex-Leipzig-Star Dominik Szoboszlai und im Lauf der Partie Ryan Gravenberch ersetzen.

Klopp warf in Wembley Spieler rein, die der selige „Kaiser“ Franz Beckenbauer († 78) wahrscheinlich so begrüßt hätte: „Ich weiß gar nicht, ob ich die alle kenne, die heute spielen.“

Drei Teenager

Jayden Danns (18), Bobby Clark (19) und James McConnell (19) sorgten auf Englands heiligem Rasen für die höchste Teenager-Anzahl in einem Ligapokal-Finale seit 2007 und den vier Arsenal-Youngsters Theo Walcott, Ces Fabregas, Denilson Neves und Armand Traoré.

„Wir haben den Job erledigt, trotz aller Probleme, die wir im Vorfeld hatten“, sagte Torschütze Virgil van Dijk nach dem Spiel bei Sky Sports UK. Die geschätzten Kollegen des britischen Senders lobten die Partie während der regulären Spielzeit als eines der „besten 0:0-Spiele aller Zeiten.“

118. Minute

Van Dijk: „Ein sehr intensives Spiel und am Ende die erste Trophäe für mich als Liverpool-Kapitän.“ Der 1,93 m große Hightower aus den Niederlanden schraubte sich nach 118 Minuten nach einem Eckball von der rechten Seite durch Kostas Tsimikas höher als alle Gegenspieler und drehte den Ball per Kopf ins lange Eck – es war der Siegtreffer für den Liverpool Football Club.

Und fast ein Rekord. Van Dijk sorgte für den spätesten Tor-Erfolg im englischen Ligapokalfinale seit 1977 und Brian Little von Aston Villa gegen den FC Everton (119. Minute).

Der FC Liverpool holte sich zum 10. Mal den englischen Ligapokal (Carabao Cup), Jürgen Klopp gewann ihn als Coach zum zweiten Mal.

Nur der nicht minder von Legenden umwitterte Liverpool-Trainer Bob Paisley († 1996) triumphierte mit den „Reds“ in diesem Wettbewerb noch häufiger (3-mal).

Insgesamt hat der zum Saisonende scheidende deutsche Coach in seiner „Swansung Season“ (Daily Mail) mit Liverpool 8 Titel gewonnen, darunter die Champions League (2019), die englische Meisterschaft (2020) und 2022 den FA Cup.

Doch wie geht es jetzt im FA Cup weiter mit dem ersatzgeschwächten Liverpool-Team. Auch darauf gab es eine Klopp-typische Antwort: „Irgendwie wird es gegen Southampton eine Mannschaft im Liverpool-Trikot geben.“ 



Die Entscheidung passte zur Leistung des Schiedsrichters. Er hätte auch das rote Trikot der Bayern anziehen können.

— Armin Veh nach der 0:4-Niederlage des 1. FC Köln beim FC Bayern München.