Jesse Marsch neuer Coach in Leeds – So startete er bei Salzburg und RBL

von Carsten Germann12:20 Uhr | 01.03.2022
Foto: Imago

Seit Montagabend ist es amtlich: Ex-Bundesliga-Trainer Jesse Marsch (48) wird neuer Coach beim Premier-League-Klub Leeds United. Der US-Amerikaner übernimmt das schwere Erbe von „El Loco“, Marcelo Bielsa.

Warum? Der eigenwillige Argentinier Bielsa führte Leeds United 2020 nach 16 Jahren Tristesse zurück in die Premier League. 170 Spiele absolvierte der 66-Jährige in der Trainerverantwortung bei den „Whites“.

Bielsa und der lange Schatten bei Leeds United

Er holte dabei 1,61 Punkte im Schnitt pro Partie. Nur 3 Trainer machten beim englischen Meister von 1992 mehr Spiele, David O‘ Leary (u. a. Champions-League-Halbfinale 2001), Howard Wilkinson und der legendäre Don „The Gaffer“ Revie († 1989), der Leeds über 13 Jahre als Coach führte (u. a. englischer Meister 1969 und 1974 sowie 2 Siege im UEFA-Cup-Vorgängerwettbewerb Messepokal).

Den Punkteschnitt von Bielsa oder gar 1,7 Punkte pro Partie, erreicht mit David O‘ Leary und dem Schotten Gary McAllister (2008) muss sich Marsch bei seinem neuen Job als Maßstab nehmen.

Bielsa startete in Leeds mit 4 Siegen und einem Remis aus den ersten 5 Spielen in der zweitklassigen englischen Championship.

Erst der 3. US-Trainer in der Premier League

„Jesse ist jemand, den wir vor einigen Jahren während seiner Zeit bei Red Bull Salzburg kennengelernt haben und wir glauben, dass seine Philosophie und sein Fußballstil mit dem des Klubs übereinstimmen und sehr gut zu den Spielern passen werden“, sagte United-Sportdirektor Victor Orta über den neuen Chefcoach, der am Samstag bei Leicester City sein Debüt geben wird. Jesse Marsch arbeitete vor seinem Engagement in der Premier League bevorzugt für die Red-Bull-Klubs.

  • Nach Bob Bradley (Swansea City, 2016) und David Wagner von Huddersfield Town ist Marsch erst der 3., US-amerikanische Trainer in der englischen Fußball-Eliteliga.
  • ·        Überragend waren Marschs Zahlen bei RB Salzburg (ab 2019): 94 Spiele, davon 64 Siege, 2,18 Punkte im Schnitt – besser war bei den Salzburger Bullen
  • ·        Marsch gewann mit RBS die ersten 7 Spiele in der österreichischen Bundesliga allesamt
  • ·        Der US-Amerikaner („Für mich ist the Mischung from the taktisch Ding bei Paris immer noch eine Work in Progress“) führte RB Salzburg 2019 auch erstmals in einer Champions-League-Gruppenphase – und startete mit 6:2 gegen KRC Genk furios
  • ·        Kein Glück hatte Marsch bei RB Leipzig: Nach 20 Spielen und nur 7 Siegen (bei 9 Niederlagen), dabei nur 5 Erfolgen in der Bundesliga und nur 1,25 Punkten pro Spiel war der Auszugs-Marsch angesagt, in den ersten 5 BL-Spielen holten die „Roten Bullen“ mit ihm nur einen Sieg (4:0 gegen den VfB Stuttgart)


Das ganze Stadion wird morgen gegen uns sein. Außer den Bayern-Fans wird ganz Fußball-Deutschland gegen uns sein, etwas Schöneres gibt es nicht!

— Oliver Kahn