Guardiola und Sarri fordern drastische Maßnahmen bei rassistischen Zwischenfällen

von Jean-Pascal Ostermeier | sid19:18 Uhr | 29.03.2019

Teammanager Pep Guardiola vom englischen Fußball-Meister Manchester City und sein Kollege Maurizio Sarri vom FA-Cup-Sieger FC Chelsea haben sich im Zusammenhang mit Rassismus in den Stadien für drastische Maßnahmen ausgesprochen. Der Italiener Sarri schlug vor, dass der Schiedsrichter bei ersten rassistischen Ausfällen das Spiel zunächst für zehn Minuten unterbricht, sollten anschließend weitere diskriminierende Äußerungen auf den Tribünen zu vernehmen sein, müsse der Referee das Spiel abbrechen.

"Wir brauchen eine Regel für die Premier League, aber auch für den gesamten Fußball, die es erlaubt, bei rassistischen Vorfällen die Spieler zu schützen", sagte Sarri. Der frühere Bayern-Trainer Guardiola äußerte sich angesichts der jüngsten Zwischenfälle ähnlich und behielt sich vor, bei rassistischen Attacken gegen seine Spieler, seine Mannschaft vom Feld zu nehmen.

Die beiden Teammanager machten aber unisono deutlich, dass Rassismus kein spezifisches Problem des Fußballs, sondern der Gesellschaft sei. "Dumme Leute gibt es auf der ganz Welt", sagte Sarri, der dieses Problem auch aus seiner Heimat kennt. Guardiola betonte, dass er keinen Alleingang unternehmen werde: "Ich müsste das mit dem Verein, unserem Vorstand, meinem Kapitän sowie mit der ganzen Mannschaft besprechen. Wenn wir alle einer Meinung sind, werden wir auch in einem entsprechenden Fall handeln."

Am vergangenen Montag waren während des 5:1 der Engländer im EM-Qualifikationsspiel in Podgorica gegen Montenegro die dunkelhäutigen Spieler Raheem Sterling (Manchester City), Danny Rose (Tottenham Hotspur), Callum Hudson-Udoi (FC Chelsea) und indirekt auch Jadon Sancho von Bundesligist Borussia Dortmund, der auf der Bank saß, mit Affenlauten und anderen rassistischen Schmähungen beleidigt worden. Diese Spieler waren in der Vergangenheit auch in anderen Stadien mit rassistischen Äußerungen oder Taten konfrontiert worden.

(sid)



Ich sag mal: Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.

— Roy Präger