Chelsea hart getroffen, aber Regierung erlaubt Verkauf

von Marcel Breuer | dpa17:23 Uhr | 12.03.2022
Die Blues dürfen aufgrund einer Sonderlizenz ihren Spielbetrieb fortsetzen, stehen aber im Fokus von harten Sanktionen.
Foto: John Walton/PA Wire/dpa

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch ist nun auch offiziell aus der Führung des Londoner Fußballvereins FC Chelsea ausgeschlossen worden.

Nachdem die britische Regierung bereits wegen seiner angeblichen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin Sanktionen gegen Abramowitsch verhängt hatte, verbot die Premier League dem 55-Jährigen, als Direktor tätig zu sein.

Auf den Trainings- und Spielbetrieb der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel hat der Beschluss keine Auswirkungen. Auch für den Milliardär ändert sich formal nichts, denn Abramowitsch hatte bereits unter der Woche die Kontrolle über den FC Chelsea verloren, den er zu verkaufen versucht. Nach Informationen britischer Medien soll trotz der Sanktionen ein Verkauf möglich sein, allerdings unter strengen Auflagen. So darf Abramowitsch nicht an der Transaktion verdienen.

Laut «The Athletic» könnte das Geschäft in vier bis sechs Wochen über die Bühne gehen. Demnach führt die britische Regierung derzeit Gespräche dazu mit dem US-amerikanischen Bankunternehmen Raine, das mit dem Verkauf des Club-Weltmeisters Chelsea beauftragt wurde, bevor die Sanktionen gegen dessen Eigentümer in Kraft traten.

Großbritannien hatte am Donnerstag in Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine harte Maßnahmen gegen Abramowitsch und Chelsea verhängt. Der Club darf keine Spielertransfers mehr tätigen, keine Eintrittskarten für Spiele oder Fanartikel mehr verkaufen. Laut Medienberichten sollen zudem Konten des Vereins eingefroren und Kreditkarten vorerst gesperrt worden sein. Hintergrund dafür soll sein, dass die Banken prüfen, was dem Champions-League-Sieger unter den von der britischen Regierung festgelegten Sanktionen erlaubt ist.

Aufgrund einer Sonderlizenz dürfen die Blues zwar ihren Spielbetrieb fortsetzen. Für die Ausrichtung von Heim- und Auswärtsspielen gelten jedoch finanzielle Auflagen, die auf Bitten von Chelsea am Freitag noch etwas gelockert wurden. So dürfen etwa die Reisekosten des Teams zu einem Auswärtsspiel nicht über 20.000 Pfund (ca. 24.000) betragen. Das gilt auch für das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale beim französischen OSC-Lille (Hinspiel 2:0) am Mittwoch. Zunächst empfängt der FC Chelsea am Sonntag das neureiche Newcastle United.

(dpa)



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