Ausgerechnet im entscheidenden Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft, erlaubte sich der sonst so konstante Peter Gulacsi einen schweren Patzer. Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Island zeigte sich der ungarische Nationaltorwart sehr befreit und sprach über seine Gedanken während der Partie.
Es war die elfte Spielminute des EM-Playoff-Spiels, als der Isländer Gylfi Sigurdsson einen zentralen Freistoß auf das ungarische Tor brachte. Dem Keeper von RB Leipzig rutsche der Ball dabei unglücklich durch die Hände ins Tor. „Meine Gedanken spielten 80 Minuten lang verrückt“, beschrieb Gulacsi rückblickend seine Gefühle nach dem Gegentreffer. „Ich habe versucht, mein Spiel durchzuziehen und muss mich bei den Jungs für den Sieg bedanken“, resümierte der 30-Jährige weiter.
Letztlich gewann Ungarn durch zwei späte Tore von Loïc Négo (88. Minute) und Dominik Szoboszlai (90.+2) die wegweisende Partie gegen Island mit 2:1. „Es war dramatisch, aber es hat funktioniert“, sagte der sonst verlässliche Leipziger Torwart Gulacsi.
Bei der Europameisterschaft trifft Ungarn nun in der Gruppe F auch auf Deutschland. „Es war die ganze Woche in unseren Köpfen, dass wir eine EM zu Hause spielen können. Das erleben nicht viele Spieler“, so Gulacsi. „Wir haben es verdient. Das wird ein großartiges Ereignis für Ungarn, und ich bin zuversichtlich, dass wir vor Fans spielen dürfen“, brachte der Torhüter seine Vorfreude zum Ausdruck.
Neben RB-Keeper Gulacsi ist auch Leipzigs langjähriger Abwehrmann Willi Orban Teil der ungarischen Auswahlmannschaft. Die beiden Bundesliga-Spieler treffen am 15. Juni 2021 im ersten EM-Spiel in Budapest auf Portugal. Im gleichen Stadion spielt das Team vier Tage später gegen Frankreich, bevor am 23. Juni das Duell in München gegen Deutschland auf dem Plan steht.
Sie haben überhaupt keine Ahnung!
— Hans Meyer zu einem Reporter.