Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

von Marcel Breuer | dpa22:56 Uhr | 09.09.2019
Erzielte gegen Nordirland in seinem zehnten Länderspiel sein neuntes Tor: Serge Gnabry. Foto: Christian Charisius
Foto: Christian Charisius

Einzelkritik der deutschen Nationalmannschaft zum 2:0-Sieg gegen Nordirland in Belfast.

Neuer: Verhinderte mit Glanzparade (9.) ein frühes Gegentor. Als Rückhalt auch kurz vor der Pause nochmal richtig im Brennpunkt.

Klostermann: Konnte über rechts lange zu wenig Druck nach vorne entfalten. Vor dem Tor (47.) wie gegen Holland zu zögerlich.

Ginter:
Der Gladbacher stand solide in der Viererkette. Musste mit Verdacht auf eine Rippenverletzung aber nach 37 Minuten raus.

Süle: Der wuchtige Washington verlangte ihm alles ab. Als Abwehrchef enorm gefordert, dabei konzentriert und zuverlässig.

Halstenberg: Sein Kracher zum Premieren-Tor war richtig sehenswert. Der Treffer gab ihm spürbar Sicherheit für mehr Offensivaktionen.

Kimmich:
Diesmal nicht mit dem großen Aktionsradius. Defensiv mehr gefordert und mit wenigen gefährlichen Pässen in die Spitze.

Kroos: Startete mit einem krassen Fehler. Dann bemüht, für eine klare Linie zu sorgen. Öffnete das Spiel mit Diagonalpässen.

Brandt: Mit großem Einsatz ein Aktivposten, manchmal zu schludrig. Sorgte wie von Löw erhofft für Unruhe in der stabilen Gegnerabwehr.

Reus:
Der Dortmunder hatte Probleme mit der robusten Gangart der Nordiren. Konnte in zentraler Rolle nur wenige Akzente setzen.

Werner: Nicht in seiner tollen Leipzig-Form. Scheiterte frei am Torwart (45.+1). Konnte seine Schnelligkeit viel zu selten nutzen.

Gnabry: Der Münchner spulte ein großes Laufpensum ab. Eroberte auch in der eigenen Hälfte viele Bälle und traf in der Nachspielzeit.

Tah:
Nach der Holland-Pleite auf der Bank. Kam für Ginter und rettete kurz vor der Linie (45.+1). Diesmal robust und solide.

Havertz:
In der Startelf war wieder kein Platz. Kam in 68. Minute für Werner. Hatte immerhin einen Torabschluss (84.) und spielte den Pass auf Gnabry.

Can:
Kam für die letzten Minuten als Stabilisator in der Defensive. Haute sich rein. Sein Schuss (90.) wurde geblockt.





Er war wie ein Löwe im Käfig und hat sehr darunter gelitten, uns zuschauen zu müssen.

— Bixente Lizarazu, Weltmeister von 1998, über die Rückkehr von Zinedine Zidane in die französische Nationalmannschaft.