In einem Jahr startet die Fußball-EM 2020 mit dem Eröffnungsspiel in Rom. Erstmals findet das Kontinentalturnier in gleich zwölf Gastgeberländern statt.
Dienstag, 11.06.2019
Auch die deutsche Mannschaft wird im Erfolgsfall quer durch Europa reisen - bestmöglich bis zur Finalwoche in London. Tickets gehen am Mittwoch in den Online-Verkauf.
Wieso findet die EM in zwölf Ländern statt?
Die Idee einer Pan-Europa-EM geht auf den später gesperrten UEFA-Chef Michel Platini zurück. 60 Jahre nach dem ersten EM-Turnier wollte er ein Event, das den Zusammenhalt des Fußball-Kontinents symbolisiert, so seine Begründung. Kritiker hielten dem Franzosen entgegen, er wollte mit der Vielzahl an Gastgebern nur möglichst viele Nationalverbände glücklich machen, damit diese ihn im Amt bestätigten.
Wie läuft die Qualifikationsrunde für die deutsche Mannschaft?
Das DFB-Team ist auf Kurs. Die schwerste Aufgabe wurde gleich zum Auftakt in den Niederlanden im März mit einem 3:2 erfolgreich gelöst. Weißrussland, Estland und Nordirland sind keine besonders hohen Hürden, zumal Platz zwei schon für das direkte EM-Ticket reicht. Beendet wird die normale Quali-Runde im November, dann stehen 20 von 24 Turnier-Teilnehmern fest.
Was hat es mit den vier Startplätzen über die Playoffs der Nations League auf sich?
Alle Sieger und Zweitplatzierten der zehn Gruppen lösen ein EM-Ticket. Die letzten vier Plätze werden danach über die Platzierungen in der Nations League aus dem Vorjahr vergeben. In vier Playoffs sind die jeweils vier besten Teams der Ligen A-D startberechtigt, die noch nicht für die EM qualifiziert sind. Sind aus einer Liga weniger als vier Teams noch nicht qualifiziert, geht der Startplatz an ein Team aus der nächst tieferen Liga. Gespielt werden die Playoffs im März 2020, der Sieger aus jedem Liga-Pfad bekommt ein EM-Ticket.
Wo wird die deutsche Mannschaft bei der EM spielen?
Sicher ist, dass die Löw-Auswahl bei direkter Qualifikation mindestens zwei von drei Gruppenspielen in München bestreitet. Schaffen auch die Ungarn das direkte Ticket, wird gelost, ob das dann fällige Duell beider Teams in der Gruppe F in München oder Budapest gespielt wird. Sind die Ungarn nicht auf direktem Weg bei der EM dabei, finden alle drei deutschen Gruppenspiele in München statt.
Anschließend geht es für die DFB-Auswahl auf Europa-Tournee. Als Gruppensieger wären Bukarest und St. Petersburg die Spielorte für Achtel- und Viertelfinale. Als Gruppenzweiter ginge es in den nächsten Runden nach Dublin und Rom.
Nur als Gruppendritter wäre für Deutschland bei einer von zwei dann möglichen Konstellationen München der Viertelfinalort nach einem Achtelfinale in Bilbao. Die andere Variante wäre: Achtelfinale in Budapest, Viertelfinale in Baku.
Beide Halbfinals und Endspiele finden im Londoner Wembley Stadion statt. Spielorte, in den Deutschland sicher nicht spielen wird, sind Amsterdam, Kopenhagen und Glasgow.
Wie komme ich an Tickets, und was kosten sie?
Vom 12. Juni bis 12. Juli können sich Fans über die Internetplattform euro2020.com/tickets bei der UEFA erstmals um Eintrittskarten für die 51 Turnierspiele bewerben. Die Kartenpreise variieren je nach Spielort. Die UEFA trägt damit dem allgemeinen Preisniveau in den Ländern Rechnung.
Die Preise für die drei Gruppenspiele in München kosten je nach Kategorie 50, 125 oder 185 Euro. Die Preise für das Viertelfinale in München betragen 75, 145 oder 225 Euro. In Bukarest liegen die Preise wie in Budapest und Baku für das Achtelfinale zum Beispiel bei nur 30, 75 oder 125 Euro. Für die beiden Halbfinals in London werden 85, 195, 345 oder 595 Euro verlangt, für das Endspiel steigen sie auf 95, 295, 595 und 945 Euro.
Insgesamt gibt es für die 51 Spiele drei Millionen Tickets. In der ersten Verkaufsphase kommt es nicht auf Geschwindigkeit an. Übersteigt die Nachfragen das Angebot entscheidet das Los. Die nächste Verkaufsphase startet im Dezember. Dann können auch sogenannten Follow-your-Team-Karten erworben werden, die ein Zugriffsrecht für eine Mannschaft bis zum Finale ermöglichen.
(dpa)
Der ist wie ein Kampfhund, 80 Kilo pure Muskeln, wenn der abgeht, ist er nicht mehr zu halten.
— Joachim Topp, MSV Duisburg, über seinen Mitspieler Bachirou Salou