Torschüsse: Kein Team war so geizig wie Schottland

von Carsten Germann21:53 Uhr | 24.06.2024
Foto: Imago

So near, so far, so Scotland – Für Schottland erfüllte sich bei der EURO 2024 der Traum von der ersten K.o.-Phase der Verbandsgeschichte nicht. Mit 0:1 (0:0) verloren die „Bravehearts“ gegen Ungarn in Gruppe A in Stuttgart – und sind raus. Wieder mal. Und das mit einem Negativ-Rekord.

Die schottischen Fans waren eine Bereicherung dieser EM. Sie sangen natürlich auch in Stuttgart mehrfach die Hymne „Flower of Scotland“.

Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit, wenn es um Schottlands Nationalmannschaft geht. Der andere Teil der Wahrheit ist, wie BBC Sport analysierte: „Einen Riesen-Berg an Ballbesitz, mit dem man nichts anzufangen wusste.“

„Es ist ein grausames Spiel“, erklärte Schottlands Coach Steve Clarke anschließend, „wir leiden mit der Tartan Army, mit unseren Fans hier und mit den Menschen in Schottland. Wir leiden, aber wir müssen unsere Wunden lecken und es dann wieder versuchen.“

0,0 XGoals

Ja und zwar wesentlich offensiver!

  • Kein Team agierte bei der EURO 2024 in Deutschland vor dem Tor harmloser als die Schotten. Ihr Wert bei den XGoals (Expected Goals) lag in der ersten Halbzeit bei 0,0.
  • Nach der Pause waren es 0,13. Da helfen auch die Fans nicht.
  • Zum Vergleich: Ungarns XGoals-Wert lag bei 1,02.

Seit 1980 werden zur Europameisterschaft detaillierte Daten erfasst.

  • Schottland legte dabei den niedrigsten Wert an Torschüssen – 17 in 3 Spielen hin.

99:32

  • Das ist ein geteilter Negativ-Rekord mit Nordirland 2016. Die Nordiren kamen damals in der Gruppe mit Deutschland mit 2:2 Toren und 2 Spielen ohne eigenen Treffer (0:1 gegen Polen und Deutschland) ins Achtelfinale.
  • 99:32 Minuten zeigte die Minutenanzeige an, als Kevin Csoboth zum 1:0 für Ungarn traf und den Magyaren mit 3 Punkten die Mini-Chance aufs Achtelfinale erhielt.
  • Es war der späteste Treffer in der regulären Spielzeit eines EM-Spiels. 


Über Trainer rede ich nicht in der Öffentlichkeit. Es sei denn, ich stelle einen ein oder schmeiße ihn raus.

— Schalkes Manager Rudi Assauer zur Frage nach Huub Stevens