Julian Nagelsmann oder nix: DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hat eingeräumt, dass es für den Deutschen Fußball-Bund "tatsächlich schwierig geworden wäre, wenn Julian uns einen Korb gegeben hätte. Er war unsere 1A-Lösung. Dann hätten wir uns mit 1B beschäftigen müssen. Aber wir haben alles auf die Karte Nagelsmann gesetzt", sagte Rettig der Augsburger Allgemeinen Zeitung.
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Man wollte von Verbandsseite "nicht mal den geringsten Zweifel bei Julian aufkommen lassen. Unsere Entschlossenheit war wichtig und sicherlich ein Grund für die Verlängerung", führte Rettig (61) weiter aus: "Wir schätzen seine Qualitäten, seine Identifikation. Und das hat er gespürt."
Dass in Deutschland gut vier Wochen vor dem Start der Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli) noch nicht die ganz große Euphorie da ist, kann Rettig verstehen. "Es werden immer Vergleiche mit dem Sommermärchen gezogen, aber das hilft nicht. Wir befinden uns in einer völlig anderen Situation. Wir haben zwei Kriege, die jeden belasten, die Pandemie liegt gerade erst hinter uns. Die Leute haben mit Inflationsraten, ihrem Job, eigenen Problemen zu kämpfen", sagte er. Aber genau deshalb sei er "wichtig, dass wir eine gute EM spielen, für positive Emotionen sorgen".
Insgesamt hat der Sport allgemein in Deutschland - und da meine er "nicht mal den Fußball als solchen" - für den DFB-Geschäftsführer "nicht den Stellenwert, den er verdient und der für die Allgemeinheit gut wäre". Dass nicht erkannt werde, so Rettig, "was der Sport für einen Mehrwert in der Gesellschaft hat und welches positive Sozialverhalten er bewirken kann, welche integrative Kraft er hat – das ist für mich die größte Enttäuschung." Seine Forderung: "Der Sport muss einen höheren Stellenwert in unserem Land bekommen."
(sid)
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