Österreich und sein historischer 21. Juni…

von Carsten Germann12:30 Uhr | 22.06.2024
Foto: Imago

Aus der Serie „Der diplomatische Freitag“ – Ist wirklich nicht schlecht! Österreich landete im zweiten Gruppenspiel gegen Polen (3:1) am frühen Freitagabend in Berlin einen Befreiungsschlag und darf vom Achtelfinale träumen. Die Mannschaft des deutschen Trainers Ralf Rangnick (65) erntete mediale Begeisterungsstürme und hätte sich für diesen Erfolg kaum ein besseres Datum aussuchen können.

Das berichtete die Wiener Kronen-Zeitung am Samstag. „Der 21. Juni – Ein Garant für große Triumphe“, blickte Kronen-Legende Peter Klöbl auf denkwürdige Spiele der ÖFB-Geschichte an diesem Tag.

Der legendärste 21. Juni war natürlich der im Jahr 1978 mit dem 3:2 gegen Deutschland bei der WM in Cordoba in Argentinien mit „I wear narrisch“ (ORF-Reporter Edi Finger) und Johann „Hans“ Krankl, der den Weltmeister mit seinem Treffer in der 88. Minute nach Hause schickte.

Es war der Tag, an dem der geschätzte Kollege Raimund Hinko einmal in die Österreich-Kabine ging – und mit acht Geschichten im Notizblock wieder herauskam…

Cordoba, Bukarest, Berlin

Am 21. Juni 2021 brachte Christoph „Baum“ Baumgartner Österreich mit seinem Tor zum 1:0 gegen die Ukraine in Bukarest ins EM-Achtelfinale.

Der Wahl-Leipziger traf nun wieder an einem 21. Juni – zum 2:1-Führungstreffer gegen Polen. Baumgartner und Marko „Arnie“ Arnautovic sind seit dem 3:1 gegen Polen die einzigen österreichischen Spieler, die bei zwei verschiedenen EM-Endrunden getroffen haben.

„Wenn wir an unser Limit gehen, dann sind wir ein sehr gutes Team“, sagte der österreichische BVB-Star Marcel Sabitzer anschließend bei uefa.com, „wenn Sie die Polen fragen, dann denke ich nicht, dass sie noch mal gegen uns spielen wollen…“

„Ich fordere eine Baumgartner-Statue vor dem Happel-Stadion“, schrieb Österreichs Fußball-Idol Herbert Prohaska in einer Kronen-Kolumne (Samstag), „und daneben gleich eine zweite für Marko Arnautovic, der uns mit dem Elfmeter zum 3:1 erlöste.“

Wir nehmen es auch eine Nummer kleiner!

Gehen wir nur nach dem „diplomatischen Freitag“, so ist dieser Tag ebenfalls wie gemalt für die Österreicher!

58 Prozent

  • Sie gewannen an einem Freitag 58 Prozent ihrer Länderspiele (22 von 38), an keinem anderen Wochentag war die ÖFB-Elf erfolgreicher.
  • Marko Arnautovic wurde mit 35 Jahren und 63 Tagen zum drittältesten Elfmeter-Torschützen bei einer EURO-Endrunde.
  • Gernot Trauner (9.) erzielte in Berlin Österreichs frühestes EM-Tor aller Zeiten. Bei einer WM-Endrunde
  • Gleichzeitig wurde er zum zweitältesten ÖFB-Schützen bei der EM – hinter Ivica Vastic, der 2008 in Wien gegen Polen (1:1) im Alter von 38 Jahren und 257 Tagen getroffen hatte.
  • Seit 9 Länderspielen kassierte die vom deutschen Coach Ralf Rangnick betreute Nationalmannschaft aus der Alpenrepublik in der zweiten Spielhälfte kein Gegentor mehr.

Das ist die längste ÖFB-Serie seit fast 50 Jahren. Zwischen 1973 und November 1975 schaffte man dies sogar in 10 Spielen in Folge. 



Bayern München ist nicht Fußball. Es ist eine Abart von Fußball.

— Trainerlegende Felix Magath bei ,,Markus Lanz" zur Dominanz des FC Bayern München in der Bundesliga.