Was für ein bitteres Drama am Montagabend in Leipzig! In „Leipcic“ (BLICK), wo riesige rot-weiße Kroaten-Banner das Straßenbild prägten, erstarrten am Ende die 40.000 kroatischen Fans im Schock. 1:1 (0:0) gegen Italien in der achten Minute der Nachspielzeit. Warum so lange gespielt wurde, wusste nur Schiedsrichter Danny Makkelie aus den Niederlanden, und damit sind die „Feurigen“ wohl kalt gestellt. Oder?
Es ist das bis dato traurigste Bild der Europameisterschaft. Luka Modric (38) mit der „Man of the Match“-Trophäe in der Mixed Zone – und fast sicher im „Aus“.
„Wir sind alle sehr enttäuscht“, sagte der kroatische Verteidiger Josip Stanisic bei uefa.com, „wir haben in zwei entscheidenden Spielen nacheinander Tore in den letzten Momenten der Partie kassiert. Wir haben alles gegeben, das haben wir nicht verdient.“
Ob das Spiel gegen Italien „Luka Modric in seinem letzten Fall“ war, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Der „Weltfußballer des Jahres“ und Vize-Weltmeister von 2018 hat einen Abschied aus dem kroatischen Nationalteam am Dienstagabend offen gelassen.
Dass Kroatien im Achtelfinale doch noch dabei ist, ist weitaus weniger wahrscheinlich.
Die Schweizer Boulevardzeitung BLICK hat am Dienstag trotz der großen Enttäuschung für die „Vatreni“ die Konstellation genannt, die Kroatien noch ins Achtelfinale hieven könnte.
Dafür müsste am Dienstagabend aber die Mannschaft helfen, die Kroatien 2007 in der EM-Quali für das Turnier in Österreich und der Schweiz ebenso rauswarf wie 2018 im WM-Halbfinale in Russland: England.
Dazu kommt: Auch in der Gruppe F dürften weder Tschechien im letzten Spiel gegen die Türkei noch Georgien gegen Portugal punkten.
Foul von Andy Möller. Das ist das, was Berti Vogts gefordert hat.
— Bela Rethy