Boring, boring England! Das zweite Spiel der „Three Lions“, England gegen Dänemark (1:1) in Gruppe C wurde am Donnerstagabend in Frankfurt zum Langweiler. Lethargisch, uninspiriert, so präsentierte sich der Vize-Europameister von 2021 in der Frankfurter Arena. Dass Harry Kane (30) mit seinem Tor zum 1:0 bei den Engländern in einen exklusiven Kreis einzog, wurde zur bitteren Fußnote.
„Es war sehr arm“, so das vernichtende Urteil von England-Idol Alan Shearer für BBC aus Frankfurt. „Ich weiß nicht, ob sie gesagt bekommen, dass sie so spielen sollen“, wunderte sich Ex-Nationalspieler Micah Richards bei BBC, „sie sind lethargisch, brauchen mehr Energie und müssen aggressiver auftreten.“
Man weiß nicht, wo bei den Engländern die Begeisterung und die Freude am Spiel noch herkommen soll! Jude Bellingham, Phil Foden, John Stones, Trent Alexander-Arnold – sie alle gingen mit mindestens einem Titel in die EURO, aber sie verbreiten überhaupt kein Selbstvertrauen.
Um es mit Mehmet Scholl zu sagen: „Wir haben keine Ausstrahlung!“
Irgendwie hatte man das Gefühl, dass England nach dem 1:0 durch Harry Kane (18.) komplett das Fußballspielen einstellte. Keine Inspiration im mehr als 1 Milliarde Euro teuren Star-Ensemble, kein Zug zum Tor, drei Schüsse auf den Kasten von Dänemarks Torhüter-Idol Kasper Schmeichel.
Nationaltrainer Gareth Southgate, der auf eine Reihe von Stars verzichtet und sich vor der EM selbst angezählt hatte („Wenn wir nicht gewinnen, werde ich wahrscheinlich bald nicht mehr hier sein.“), nahm nach 54 Minuten dann auch noch den Spieler vom Feld, der im letzten Spielfelddrittel die meisten Schlüsselbälle (3) in die Tiefe gespielt hatte, Trent Alexander-Arnold vom FC Liverpool.
5 Chancen hatte „TAA“ herausgearbeitet. So schwächte sich England mal wieder selbst.
Harry Kane erfüllte seinen Auftrag in der Spitze routiniert, mehr auch nicht.
Die schläfrigen Briten mussten nach 34 Minuten das 1:1 durch Morten Hjulmand hinnehmen.
Letchkov, der die Deutschen bei der WM über den Jordan brachte.
— Wolfgang Ley