Spanien gegen Italien (1:0) wurde am späten Donnerstagabend trotz des knappsten aller Ergebnisse in Gruppe B in Gelsenkirchen zu einer einseitigen Angelegenheit. Der Co-Rekord-Europameister aus Spanien dominierte den Titelverteidiger mit 9:1 Torschüssen und 90 Prozent Passgenauigkeit.
Geht man nach dem aktuellen FIFA-Ranking aus dem April 2024, dann ist die Gruppe D die wahre Todesgruppe der EM. Mit insgesamt 62 Rangpunkten ist die Gruppe D vor der Gruppe B (93), Deutschlands Gruppe A (100), Gruppe C (115), Gruppe E (119) sowie als schwächste Gruppe nach dem FIFA-Ranking Gruppe F mit 157 Rangpunkten.
„Italien hatte Glück, dass es nur 0:1 ausging“, analysierte Italo-Legende Giuseppe Bergomi bei Sky Italia, „Spanien hat das Spiel vom Anfang bis zum Ende bestimmt, sie waren das bessere Team.“
Auch im FIFA-Ranking. „La Roja“ steht auf Platz 8 – einen Platz vor Europameister Italien und zwei Ränge vor Kroatien. Den „Feurigen“ steht nun am Montag in Leipzig ein Endspiel ums Weiterkommen gegen Italien bevor.
Warum? Weil der Vize-Weltmeister von 2018 gegen Albanien, den 66. der FIFA-Wertung, in der Nachspielzeit in Hamburg noch das 2:2 kassierte.
Das dürfte für die strenge englische Presse ein zusätzliches Argument für Kritik an Trainer Gareth Southgate („Wenn wir nicht gewinnen, werde ich wahrscheinlich bald nicht mehr hier sein“ / SPORT BILD-Sonderheft EM, Juni 2024) und seiner zu zaghaften Spielweise sein.
Slowenien steht zwar nur auf Rang 57, doch gegen England ist für die erstmals seit 2000 wieder in einer EM-Endrunde stehenden Slowenen noch alles drin.
Geht es nur nach FIFA-Platzierung, so kann der Sieger dieser Gruppe nur Belgien heißen. Die Ukraine hat auf Rang 22 fast 20 Positionen Rückstand, Rumänien 43 und die Slowakei 45. Aber: So ist Fußball.
Das schwächste Team des FIFA-Rankings bei der EURO ist Georgien. Der Neuling zahlte zum Start in Gruppe F in Dortmund beim 1:3 gegen die Türkei Lehrgeld. Portugal (Rang 6) hat 30 Plätze Vorsprung auf Tschechien, doch das 2:1 in Leipzig war mühsam.
Mit der Chancenauswertung war ich nicht zufrieden. Aber ein Trainer hat immer was zu meckern.
— Schalke-Coach Huub Stevens