Elfer-Frust bei Nagelsmann: «50 Roboter, die Kaffee bringen»

von Marcel Breuer | dpa23:45 Uhr | 05.07.2024
Bundestrainer Julian Nagelsmann schaut nach dem EM-Aus kämpferisch in die Zukunft.
Foto: Marijan Murat/dpa

Julian Nagelsmann wollte die umstrittene Entscheidung nach dem Handspiel von Spaniens Marc Cucurella nicht als Grund für das EM-Aus der Fußball-Nationalmannschaft anführen. Die Szene aus der 106. Minute im Viertelfinale ließ den Bundestrainer aber dennoch nicht los. 

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«Wenn der Schuss von Jamal (Musiala) aufs Tor geht, gibt es Elfmeter, wenn er auf die Tribüne geht und das sieht man, dann gibt es keinen Elfmeter, das ist relativ simpel. Er geht aufs Tor, wahrscheinlich sogar ins Tor und es gibt keinen Elfmeter, das kann ich nicht nachvollziehen», monierte Nagelsmann die Regelauslegung von Schiedsrichter Anthony Taylor aus England. 

Elfmeter wäre richtig gewesen

Nagelsmann plädierte für eine Regelanpassung, die die Flugbahn des Balles berücksichtigt. «Wenn Jamal den Ball in die Stuttgarter Innenstadt schießt und Cucurella den Ball mit der Hand berührt, will ich dafür keinen Elfmeter haben, wenn der Ball aber aufs Tor kommt und der Spieler stoppt ihn mit der Hand, dann muss es eine andere Bewertungsgrundlage sein», sagte der 36-Jährige. Musialas schoss wäre wahrscheinlich sogar ins Tor gegangen, meinte Nagelsmann, also: Elfmeter. 

Er wolle «nicht rumjammern». Aber: «Unabhängig von uns, für alle anderen Turniere und Spiele wäre es schön, wenn man auch bewerten würde, was mit dem Ball auch passiert», sagte Nagelsmann. Der Bundestrainer sprach sich auch für den Einsatz neuer Technik aus. «Es gibt 50 Roboter, die uns Kaffee bringen, dann gibt es auch KI, die berechnet, wo die Flanke runterkommt», sagte Nagelsmann. 

(dpa)





Ich sage meinen Spielern immer: Ihr spielt für den Mann im Stadion. Jedes Tor, dass Ihr mehr schießt, bringt euch mehr Freunde.

— Uwe Reinders