Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

von Marcel Breuer | dpa23:09 Uhr | 23.06.2024
Erleichterung in Frankfurt: Joshua Kimmich freute sich lautstark über den späten Ausgleich.
Foto: Tom Weller/dpa

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich bei der EM den Gruppensieg gesichert. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann spielte in Frankfurt 1:1 (0:1) gegen die Schweiz. Die Spieler in der Einzelkritik:

Neuer: Beim zweiten Gegentor im Turnier war der EM-Rekordtorwart ohne Abwehrchance. Augsburgs Vargas traf aus Abseitsposition (85.). Starke Parade beim Xhaka-Schuss (88.).

Kimmich: Vor dem 0:1 konnte er den Schweizer Angriff nicht ausreichend aufhalten. Nach der Pause marschierte er unermüdlich nach vorne. Akanji blockte seinen Schuss mit links (71.).

Rüdiger: Der Abwehrchef hatte erhebliche Probleme mit Torschütze Ndoye. Nach einem verlorenen Zweikampf fiel fast das 0:2. Vergab dazu vorne eine gute Kopfballchance (41.).

Tah: In seinen Zweikämpfen mit Embolo krachte es. Nach einem sah der Leverkusener Gelb und ist damit im Achtelfinale gesperrt. Beim 0:1 entwischte ihm zudem Torschütze Ndoye. 

Mittelstädt: Viel lief nach vorne über seine linke Seite, aber es kam zu wenig heraus. Der Stuttgarter flankte zu überhastet, zu unpräzise. Raum kam nach einer Stunde für ihn. 

Andrich: Das erste Länderspieltor des Leverkuseners kassierte der Video-Schiedsrichter wegen Musialas Foul an Aebischer (17.). Verteidigte oft sehr tief, gewann etliche Bälle. 

Kroos: Der Stratege hatte Mühe, das deutsche Spiel zu lenken. Rieder störte ihn oft. Schoss aus guter Position vorbei (55.). Seine Freistöße und Eckbälle verpufften meist. 

Musiala: Auf dem seifigen Rasen hatte gerade er es schwer mit seinen Dribblings und Drehungen. Vorm 0:1 verlor er den Ball. Prüfte Sommer mit strammem Schuss (50.). 

Gündogan: Anfangs gut im Spiel, fand dann aber vorne nicht mehr so die Räume. Der Kapitän rückte in der zweiten Hälfte weiter nach hinten. Konnte das Spiel auch da nicht wenden.

Wirtz: Der junge Leverkusener hängt durch. Erst nach der Pause mit guten Aktionen. Starker Außenrist-Pass auf Musiala (50.), legte auch Kimmich eine Abschlusschance auf (71.). 

Havertz: Als spielender Mittelstürmer oft am Ball. Im Strafraum hatte er einen schweren Stand gegen Akanji. Nicht effektiv genug. Frühe Kopfballchance, ein Schuss zu hoch.

Schlotterbeck: Der Dortmunder kam für Tah - ein Hinweis fürs Achtelfinale. Löste seine Abwehraufgaben unaufgeregt. 

Raum: Der Leipziger kam zu seinem EM-Debüt. Schoss gleich mal aus der Distanz (63.). Seine Flankenstärke zeigte er beim superscharfen Ball auf Abnehmer Füllkrug 1:1.

Beier: Mit seinem Tempo konnte der Hoffenheimer die Offensive hin und wieder beleben. Ging im Zweikampf mit Widmer im Strafraum zu Boden, aber Elfmeter gab es nicht. 

Sané: Der Bayern-Star wartet bei seinen Joker-Einsätzen weiter auf den großen EM-Moment. Verzog nach einem Eckball volley mit links (82.).

Füllkrug: Der Dortmunder wartete nach seiner Einwechslung auf die Flanke - und in der Nachspielzeit kam sie von Raum. Kopfball, Tor, das Frankfurter Stadion stand kopf. 

(dpa)





Er sollte sich vor allem mal Gedanken machen, warum ihn bislang in der Bundeslig jeder gefeuert hat.

— Winfried Schäfer über Bayern Münchens Meistertrainer Pal Csernai.