Mein Gott muss die Winterpause für einige langweilig gewesen sein. Die einen machten einen kurzen Abstecher zu ihrem Lieblingsrestaurant ums Eck oder nach Dubai und verputzten das eine oder andere noble Stück Fleisch, während sich die anderen darüber echauffierten. Wiederum anderen war dagegen so langweilig, dass sie sich dachten: Ach komm, der Friedhelm (Funkel) kriegt von uns erstmal keinen neuen Vertrag.
Die, zumindest im Bezug auf die Bundesliga, fußballfreie Zeit war voll mit Meldungen, über die man nur den Kopf schütteln konnte. Mittlerweile hat jeder seine Meinung zu den genannten Themen geäußert und es wurde viel darüber diskutiert. Seit gestern Abend können wir uns nun wieder auf das Wesentliche konzentrieren: Das 90-minütige Spiel mit dem runden Ball.
Das Meisterschaftsrennen ist dieses Jahr so offen wie lange nicht mehr und auch in den europäischen Klub-Wettbewerben sind die deutschen Vereine noch gut vertreten. Dort wird sich schon früh herauskristallisieren, wie stark Bayern, Dortmund und Co. im internationalen Vergleich wirklich sind.
Kommen wir nochmal zurück zur Meisterschaft: Nicht nur im Kampf um die Schale geht es spannend zu, auch auf den darauffolgenden Plätzen zeichnet sich ein enger Kampf ab. Ich befürchte, dass sowohl die Frankfurter als auch die Leverkusener noch weiter Federn lassen müssen. Vor allem die Eintracht wird ihre Kraft in der Europa League bündeln. Ob der Kader dann im März und April noch stark genug sein wird, um konsequent in der Bundesliga die nötigen Punkte für das internationale Geschäft einzufahren, wage ich zu bezweifeln. Mönchengladbach, Leipzig und Hoffenheim werden sich am Ende um die Plätze hinter dem BVB und den Bayern streiten.
Auch im Tabellenkeller wird es nervenaufreibend bis zum Schluss, außer vielleicht für die Nürnberger. Aber auch da gilt: Totgesagte leben (oftmals) länger. Stuttgart und Hannover wollen den erneuten Abstieg mit aller Kraft verhindern und waren zum Teil panisch auf dem Transfermarkt aktiv. Ob es in der Rückrunde dadurch wirklich besser läuft, weiß man nicht. Aber auch die Mannschaften über dem Strich müssen die Punkte erstmal holen. Aufsteiger Düsseldorf bleibt nach wie vor eine Wundertüte, auch wenn die Mannschaft sich zuletzt gefestigt zeigte. Bleibt für mich nur noch der FCA, der bis zum Abschluss um den Klassenerhalt kämpfen muss. Vor der Saison waren die bayerischen Schwaben, zumindest hinter vorgehaltener Hand, mit höheren Ambitionen gestartet. Es wäre nicht die erste Mannschaft, die am Ende tiefer fällt, als ursprünglich für möglich gehalten wurde.
Eins ist also sicher: Die sportlichen Themen werden uns in der Rückrunde nicht ausgehen. In diesem Sinne, freue ich mich auf eine extreme Fußballzeit mit vielen packenden Spielen!
Bis zur nächsten Grätsche
Euer Grischa
Autor und Fußball-Experte Grischa Hindel ist bei TorAlarm für redaktionelle Inhalte zuständig. In seiner Kolumne Grischas Grätsche schreibt er jede Woche ganz persönlich über das aktuelle Fußballgeschehen und alles, was ihn bewegt - begeistert, amüsiert, nervt. Seit seiner Kindheit dem runden Leder verschrieben, war er auf dem Fußballplatz selbst aktiv und später regelmäßig als Fan im Stadion. Heute ist er voller Fußball-Know-how, das wir Euch nicht vorenthalten wollen.
Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Anregungen? Dann kontaktiert Grischa unter grischa@toralarm.com
Franck RibérySalernitana•Angriff•Frankreich
Zum Profil
Serie A
Warum? Weil mein Garten in München zu klein ist!
— Stefan Effenberg, FC Bayern, auf die Frage, warum er die Münchner verlassen will.