Die deutsche U17-Nationalmannschaft hat ihr zweites Spiel bei der Weltmeisterschaft in Indonesien gegen Ozeanienmeister Neuseeland nach einer mühsamen ersten Halbzeit ungefährdet mit 3:1 gewonnen. Damit hat sich Deutschland vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert, muss aber erneut um Schalkes Assan Ouedraogo bangen. Das erste Gruppenspiel gegen Mexiko am Samstag gewann die Mannschaft von Trainer Christian Wück ebenfalls mit 3:1.
Paris Brunner
C. Brügge•Angriff•Deutschland
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Wück nahm im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Mexiko drei Änderungen vor. Das zuletzt angeschlagene Schalker Juwel Ouedraogo war fit genug für die Startelf und verdrängte Winners Osawe auf die Bank. Zudem begannen Maxim Dal und Justin von der Hitz anstelle von David Odogu und Eric da Silva Moreira in der Viererkette. Die deutsche Mannschaft kam gut in die Partie: Ouedraogo (2.) und Hoffenheims Max Moerstedt (8.) näherten sich dem Tor von Neuseelands Keeper Matt Foord gefährlich an.
Wenige Minuten später vergab Paris Brunner die erste Großchance für Deutschland (14.). Der Dortmunder zog von der linken Seite ins Zentrum und wurde mit einer Flanke gefunden – der 17-Jährige köpfte den Ball aus sieben Metern jedoch knapp am Tor vorbei. Kapitän Noah Darvich vom FC Barcelona scheiterte aus ähnlicher Distanz am neuseeländischen Torwart Foord (23.). Wie schon gegen Mexiko agierte die deutsche U17 dominant und kam zu besseren Chancen. Allerdings tat sich der amtierende Europameister gegen die dichte und tiefstehende gegnerische Defensive schwer und konnte nur selten Gefahr ausstrahlen. Auch hatte die Mannschaft in mehreren Situationen Aluminium-Pech.
Brunner blieb der auffälligste DFB-Akteur auf dem Platz und erlöste Deutschland mit dem Pausenpfiff. Zuvor hatte ein wuchtiger Kopfball des Offensivspielers nach einem Freistoß von Justin von der Hitz aus 35 Metern die Latte getroffen (37.). In der Nachspielzeit machte er es besser: Hennig setzte sich über die linke Seite exzellent durch und spielte an der Grundlinie einen scharfen Pass ins Zentrum, wo Brunner zunächst am starken Foord scheiterte (45+7.). Beim Nachsetzen des Dortmunders per Kopf war der junge Keeper jedoch machtlos.
Einziger Wermutstropfen in der ersten Halbzeit: Schalkes Ouedraogo musste nach einem Foul von Neuseelands Kapitän Leuluai verletzt ausgewechselt werden (43.). Der Schalker humpelte nach längerer Behandlungspause vom Feld. Das Sprunggelenk bereitete dem Top-Talent Schmerzen – in Gelsenkirchen wird man auf eine milde Diagnose hoffen. Trainer Wück konnte mit dem deutschen Auftritt dennoch durchaus zufrieden sein. Die gesamte erste Hälfte verlief praktisch auf ein Tor – auch wenn bis zu Brunners Treffer oft das letzte bisschen fehlte.
Mit zwei Toren im zweiten Durchgang belohnte sich die deutsche Mannschaft nach der Halbzeitpause für eine dominante Leistung. Moerstedt erhöhte mit seinem zweiten Turniertor auf 2:0 (60.). Dortmunds Charles Herrmann hielt den Ball nach einem Pfostentreffer im Spiel. Über Darvich landete das Spielgerät beim Hoffenheimer Stürmer, der nur noch eingrätschen musste. Die Kombination aus Darvich und Moerstedt hätte beinahe erneut zugeschlagen – wieder einmal rettete die Latte Neuseeland, bevor der eingewechselte Bilal Yalkincaya (Hamburger SV) per Abpraller das 3:0 erzielte (81.).
Mit einer klaren Führung im Rücken lag die deutsche U17-Nationalmannschaft auf Siegkurs. Wücks Team ließ nichts anbrennen und blieb spielbestimmend. Die Neuseeländer zeigten sich weiterhin bemüht, kamen aber kaum zu Torchancen. Die Mannschaft von Trainer Martin Bullock fokussierte sich auf die Defensivarbeit. Der Anschlusstreffer durch Adam Watson war lediglich Ergebniskosmetik (90+1.). Der Stürmer verwandelte einen Foulelfmeter, nachdem Nathan Walker im Strafraum vom eingewechselten Amulgera Kabar gezogen wurde.
Ein zweiter Wermutstropfen in der Partie: nach einer souveränen Vorstellung mangelte es den DFB-Junioren in den Schlussminuten, wie schon gegen Mexiko, an Konzentration. Somit blieb Torwart Max Schmitt auch im zweiten Gruppenspiel ohne weiße Weste. Dennoch konnten die Youngsters den ersten Matchball für das Weiterkommen in die nächste Runde nutzen – auch wenn noch nicht alles perfekt ist.
Nach dem zweiten Spieltag ist die DFB-Elf Spitzenreiter in Gruppe F, nachdem Venezuela gegen Mexiko nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskam. Am Samstag (10 Uhr deutscher Zeit) sind die Südamerikaner in Jakarta Deutschlands letzter Gruppengegner. Dem amtierenden Europameister reicht ein Punkt gegen Venezuela, um den Gruppensieg zu festigen. Neuseeland hat nach zwei Niederlagen aus zwei Spielen keine Chance mehr auf den Einzug ins Achtelfinale.
Neuseeland U17: Foord – Dupont, Gardiner, Coveny (87. Edwards) – Murphy, Mitchell, Leuluai (87. Dlamini), Thompson (61. Lee) – Ukich (77. Walker), Supyk (77. Sloane-Rodrigues), Watson
Deutschland U17: Schmitt – von der Hitz, Jeltsch (77. Odogu), Dal (46. Herwerth), Hennig – Harchaoui, Ouedraogo (43. Ramsak) – Herrmann (64. Yalcinkaya), Darvich, Brunner (64. Kabar) – Moerstedt
Tore: 0:1 Brunner (45+7., ohne Vorarbeit), 0:2 Moerstedt (60., Darvich), 0:3 Yalcinkaya (81., Moerstedt), 1:3 Watson (90+1./Foulelfmeter)
Warum? Weil mein Garten in München zu klein ist!
— Stefan Effenberg, FC Bayern, auf die Frage, warum er die Münchner verlassen will.